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Rob Bruynen

One Day

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 13.01.2017 (Mons Records) Gesamtspielzeit: 62:39 Internet: http://www.robbruynen.nl/ http://www.monsrecords.de

Der in Maastricht geborene Trompeter Rob Bruynen widmet sich der Trompete seit dem Alter von 14. Vor, während und nach seinem Studium sammelte er etliche musikalische Erfahrungen in verschiedenen Big Bands. So ist er auch Mitglied der WDR Big Band Köln.
Hier liegt nun seine aktuelle Produktion in Quintett-Besetzung vor, veröffentlicht auf Mons Records.

Gleich von Beginn an besticht diese ganz großartige Eleganz, die mit großer Professionalität ausgebreitet wird. Ja, es ist auffällig, dass sich die meisten Songs in ruhigem Fahrwasser bewegen. Ganz viel Wert wurde offensichtlich auf die Arrangements gelegt. So ist es ein Vergnügen, die ineinander verschachtelten Bläsersätze des Blechblas- und des Holzblas-Instruments zu genießen. Kleine Unterbrechungen mit fein ziselierter Ausstattung bilden feinste Momente, die für ein hohes Maß an Hörgenuss sorgen. Und in dieser Ruhe entdecke ich eine Art Spiritualität, wie es sie im zeitgenössischen Jazz nicht mehr oft anzutreffen gibt, gerade, wenn sein Ursprung Europa ist.
Doch hier spüre ich sie, im warmherzig wirkenden und oft zarten Zusammenspiel der fünf Musiker, man lausche nur einmal der wunderschönen Ballade “One Day“! Bruynen selbst soll geäußert haben: Bleib neugierig auf das Unbekannte - im Leben und in der Musik!

Nun, so unbekannt wirkt die Musik nicht grundsätzlich auf mich, vielmehr mag es das Zusammenspiel der Stimmungen sein, wie zum Beispiel im eben genannten Titelstück, wenn sich aus der Ruhe heraus der Trompeter mit einem in der Stille eruptiv wirkenden Solo erhebt.
Und so sind es insgesamt alle Musiker, die am Ergebnis maßgeblich beteiligt und dafür verantwortlich sind. Sie setzen die Kompositionen mühelos um und es wirkt dennoch spontan und frisch und sehr locker und entspannt. Alles fließt, alles perlt dahin, man tut gut daran, sich mitnehmen zu lassen, weil diese Musik viel innere Ruhe ausstrahlt, die man dann einsaugen kann. Ja, diese Ruhe herrscht auch dann, wenn das Tempo gelegentlich anhebt, wie zum Beispiel beim sehr melodiösen “Southern Winds“, hier bläst Bruynen mit großer Virtuosität und Jens Neufang lässt sich mit der Bassklarinette darauf ein. Höhepunkt der Platte sind tatsächlich alle Songs, jeder auf seine Weise. Selten habe ich in letzter Zeit europäischen Jazz mit dieser melodiösen Intensität und Dichte gehört.

Wolfgang Giese