Reviews
Inner Space / Outer Space
Info
Musikrichtung:
Rock / Psychedelic Rock / Spacerock / Dub / Pop
VÖ: 15.12.2016016 (Louder than War Records) Gesamtspielzeit: 73:43 Internet: http://www.themembranes.co.uk/ https://de-de.facebook.com/theMembranes |
Membranes (früher The Membranes) sind eine britische Punk- / Postpunk-Band, die 1977 gegründet wurde. Sie erlangte in ihrer ersten Schaffensphase bis 1990 zwar einen gewissen Kultstatus, konnte jedoch nie den Erfolg von Bands wie Killing Joke, The Strangles oder später auch My Bloody Valentine, in deren Umfeld sie sich bewegten, erreichen. So veröffentlichten sie bis 1990 sechs Alben und etliche Singles und EPs, die zwar einigen Erfolg in den Independent-Charts erreichen konnten, aber den großen Durchbruch nicht erreichten. Im Laufe dieser Schaffensperiode wandelte man sich auch stetig über den Postpunk, Wave hin zu psychedelischem Rock mit Wall-of-Sound-Gitarren als quasi Vorreiter der Shoegaze-Szene.
2009 wurde die Band dann auf Bitte von My Bloody Valentine wiedervereint, zunächst nur für Konzerte, bis dann 2015 das viel beachtete Doppelalbum Dark Matter / Dark Energy veröffentlicht wurde. Das Album ist ein grandioser Mix aus Musikstilen aller Bandphasen, sehr modern arrangiert und produziert und ebenso eingespielt. Und die Membranes erneuterten ihren Kosmos zusätzlich um Stoner- und Krautrockelemente und brachten so das Kunststück fertig, ihr wohl bestes Album der Bandgeschichte nach einer 25-jährigen Veröffentlichungspause herauszubringen.
Nun erscheint mit Inner Space / Outer Space ein Remix dieses Albums. Für dieses Projekt konnte ein wahres "Who is Who" der Independent-Szene gewonnen werden. Natürlich ist ihr früherer Jünger, der ihnen Ende der 80er dann sogar einen Plattenvertrag bei seinem Label gab, Phillip Boa, dabei. Dazu gesellen sich neben Mark Lenegan, Youth, Carter Tutti (früher Chris & Cosey), Therapy?, In the Nursery und Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten noch einige andere Szenegrößen.
Das Remixalbum bietet alle Songs des 14 Stücke bietenden Originals, den Opener beider Alben “The Universe Explodes Into A Billion Photons Of Pure White Light" gibt es zwei Varianten. Die Originalreihenfolge wurde hingegen nicht eingehalten. Die Künstler haben aus dem vorhandenem Material großteils ihre eigenen Songs geschraubt. So geraten die Remixe mit wenigen Ausnahmen wesentlich elektronischer als die Originale, was aber kein Schaden für die Songs ist. Von Killing Jokes Youth kommt erwartungsgemäß ein fetter Dub, Phillip Boa nähert sich mit seinem Remix seiner eigenen Vergangenheit mit sehr rauhen Klängen an. Ansonsten tummelt man sich in allen möglichen musikalischen Möglichkeiten - Dark Wave, Elektro, Gothik, Punk Rock Pop, Elektro und vielem mehr. Eine solche Vielfalt sprengt in der Regel ein solches Projekt, weil kein richtiger Fluss aufkommen will. Doch irgendwie gelingt es diesem Projekt, trotz steter Sprünge im Stil ein bündiges, niemals langweilig werdendes Album zu gesalten.
Eine feine Hommage an eine Band, der sicher viel mehr Aufmerksamkeit gebühren würde, welche sie vielleicht ja durch dieses Projekt nun erhält.
Sehr empfehlenswert.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | The Universe Explodes Into A Billion Photons Of Pure White Light (James Dean Bradfield Remix) | 3:57 |
2 | Dark Energy (Mark Lanegan Remix) | 5:40 |
3 | Do The Supernova (Phillip Boa Remix) | 3:12 |
4 | The Universe Explodes Into A Billion Photons Of Pure White Light (Clint Mansell Remix) | 6:41 |
5 | 21st Century Man (Godflesh Remix) | 4:44 |
6 | Space Junk (Reverend And The Makers Remix) | 3:29 |
7 | Dark Matter (Keith Levene Remix) | 5:44 |
8 | Hail To The Lovers (Youth Remix) | 5:45 |
9 | 5776 (The Breathing Song) (Die Fliedermaus Remix) | 4:42 |
10 | Space Junk (Mark Stewart Remix) | 3:20 |
11 | In The Graveyard (Carter Tutti Remix) | 4:17 |
12 | Magic Eye (To See The Sky) (Barfak Remix) | 5:36 |
13 | Hail To The Lovers (Therapy? Remix) | 4:57 |
14 | Multiverse Theory (In The Nursery Remix) | 4:29 |
15 | The Hum Of The Universe (Alexander Hacke Remix) | 7:10 |
Besetzung
Peter Byrchmore: Gitarren
Nick Brown: Gitarren
Rob Haynes: Schlagzeug, Perkussion
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |