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Sunterra

Reborn

Info Musikrichtung: Industrial Metal / Gothic Metal / Metalstep VÖ: 20.01.2017 (NRT-Records) Gesamtspielzeit: 28:15 Internet: http://www.sunterra.at http://www.facebook.com/sunterra.home

Die österreicher Band Sunterra wurde 1998 gegründet und spielte bis 2006 drei Alben ein. In dieser Zeit brachte es die dem Gothik- / Gothikmetal-Bereich entstammende Band zu einigen Touren - unter anderem auch als Vorband von Tanzwut oder Subway to Sally und einigen Auftritten bei großen Festivals. Der große Durchbruch blieb dem Vierer jedoch verwährt und so entschloss man sich 2006 die Band auf unbestimmte Zeit auf Eis zu legen. 2015 wurde dann angekündigt, dass man in neuer Besetzung an neuem Material arbeite. Dies liegt nun passend mit Reborn betitelt in Form eines Minialbums mit sechs Stücken und knapp 30 Minuten Laufzeit vor.

Gleich das erste Stück “Reign Supreme“ kommt wuchtig aus den Boxen gedonnert, bietet aber im Grunde recht einfachen Gothic Rock mit kräftigem Heavy-Metal-Anstrich und bösen Growls. Kreativer geht es dann mit “Shaddow in the dark“ weiter. Hier setzen dann erstmals hörbar aufwendige Programmings von orientalisch wirkenden Sounds ein. Das Ganze wird mit einer dem Genre typischen Engelsstimme, welche den bösen Growlgesang konterkariert, verschönert. Sehr interessantes Stück. Auch in “Lord of Lies“ werden wieder schöne Programmings und Perkussionen eingesetzt, darüber legt sich ein straffer Gothikrocker.

Bei “This is W.A.R“ scheint sich die Band dann zunächst in einem fürchterlichem (und abgenudelten) Mix aus EBM-Elektronik und Gothgitarre zu verstricken. Glücklicherweise setzt dann eine sanfte Passage ein, die das Stück zunächst rettet. Leider verfällt man dann zum Schluss doch in diesen Elektro- / Gitarrenmix, der mit dunklem, bösem Growlgesang sowie den schon erwähnten Engelsgesang verziert wird. Hier bin ich mir nicht sicher, ob mir das gefällt oder zu abgedroschen ist, hier fehlen einfach interessante neue Ideen.
Das ist beim folgenden “Ministry of thoughts“ dann wieder etwas anders. Hier gibt es wieder interessante elektronische Sounds zum typischen Gothgitarrensound. Man fühlt sich teilweise an die besseren Stücke eines Marilyn Manson erinnert. Gekrönt wird das Stück von einem wirklich netten Gitarrensolo und schönem weiblichen Gesang.

Mit dem letzten Stück “Shut Up!!!“ hat man dann ein kleines Hörspiel mit Musik entwickelt. Zu den Programmings und Sounds werden geheimnisvolle Texte gesprochen. Im Refrain brechen dann die Gitarren aus und beide Stimmen singen den kräftigen Chorus.

Nun, wie bewertet man dieses Comeback? Sunterra sind sich zunächst mal trotz zehn Jahren Pause treu geblieben. Nach wie vor sind sie eine Gothrockband, die den Sound der Anfänge dieser Musik mit Metal und durchaus auch Progelementen verknüpft. Das ist ebenso positiv, wie auch negativ zu bewerten. Denn unter dem Strich gibt es zwar einige sehr schöne neue Ideen durch die Programmierungen, musikalisch jedoch bewegen sich Sunterra auf sicheren und somit schon ziemlich ausgetretenen Wegen. Unter dem Strich nerven auch die allzu auf düster getrimmten Growls und man ist durchaus in das eine oder andere Klischee-Fettnäpchen getreten.

Das ändert nichts daran, daas man das Album durchaus mit Genuss hören kann, aber eben auch nichts daran, dass man wahrscheinlich sehr schnell wieder zu den alten Meistern zurückkehren wird.

Wolfgang Kabsch