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Dave Brubeck Quartet featuring Paul Desmond

Jazz At The College Of The Pacific, Complete Edition

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 02.12.2016(1953) Essential Jazz Classics (Fantasy) Gesamtspielzeit: 143:42 Internet: http://www.davebrubeck.com/ http://jazzpages.com/Alisch/desmond.htm http://www.in-akustik.de/

Brubeck und Desmond wird man sicher stets mit dem großen Hit “Take Five“ in Verbindung bringen und auch mit jener Zeit, als die Platten auf Columbia/CBS veröffentlicht wurden.
Doch mit dem 1954er Live-Album “Jazz Goes To College“ war eigentlich jene Musik vorgestellt worden, die sich in den Jahren zuvor entwickelt hatte, aufgenommen für das Label Fantasy. Hierzu zählt auch Jazz At The College Of The Pacific aus 1953.

Diese Neuauflage auf zwei CDs enthält das komplette Konzert, aufgenommen “live at the College of the Pacific, Stockton, California, December 14, 1953. Als Boni können wir uns über verschiedene Radiosendungen des Quartetts freuen, die live im Blue Note-Club in Chicago im März 1953 (CD 2, #5-13), ebenda am 18.März 1953 (CD 2, #14) und “At Basin Street, New York“ am 28.August 1955 (CD 2, #16) und ebenda am 1.Oktober 1954 (CD 2, #15) entstanden. Hinzu kommt eine Solovorstellung von Brubeck aus etwa 1942. (“I Found A New Baby“).

Im Wechsel von Balladen, Uptempo-Stücken und hart swingenden Titeln wird eine abwechslungsreiche Vorstellung geboten, bei denen ganz klar der Pianist und der Altsaxofonist die Stars sind. Das damalige Rhythmusgespann um Ron Crotty und Joe Dodge wurde seinerzeit noch nicht so stark herausgestellt, wie es später noch sein sollte im Zusammenspiel des Quartetts. Ganz besonders ist es natürlich neben dem klassisch und akademisch wirkenden Spiel Brubeck’s immer wieder Paul Desmond, der eine prägende Rolle spielt mit seinem unverwechselbaren Stil, präsentiert er sich doch mit dieser herrlichen Gelassenheit und Verträumtheit, mit einer Intonation, die stark an Melodien der klassischen Musik erinnert, und insofern einerseits einen emotionalen Gegenpol zu Brubeck bildete, aber andererseits auch eine Gemeinsamkeit darstellte.

Sehr beliebt waren sie damals, die College-Konzerte, man hatte eine echte Nische gefunden, und der Jazz bekam einen stark akademischen Anstrich. Dennoch waren sie bereits ansatzweise spürbar, diese polyrhythmischen Ansätze späterer Tage. Insgesamt gibt es eine gelungene Mischung und Darstellung des Entwicklungsstands des Jazz‘ der frühen Fünfziger mit dieser ganz individuellen Note dieses Quartetts.

Wolfgang Giese