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John Wetton

The official Bootleg Archive, Vol. 1 (6-CD-Box)

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 18.11.2016 (1996-99) (Primary Purpose / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 298:07

6 CDs – 3 Konzerte – fast 5 Stunden Musik! Und das Ganze in Bootleg-Qualität mit dem Hinweis Vol. 1. Ganz klar! Das hier ist Ware für den echten Fan, der nach Möglichkeit jeden Ton seines Helden im Regal stehen hat.

Was ist zu hören? 11 Stücke aus dem Solo-Werk von John Wetton, von denen drei bei allen drei Konzerten zu hören sind; drei bei jeweils zwei Konzerten und weitere fünf, die nur einmal zu hören sind.

Aber John Wetton hat außerdem die drei Bands, die er mitgegründet hat, berücksichtigt. In der ersten Reihe stehen dabei Asia, die mit sieben Stücken dabei sind, von denen alleine fünf in allen drei Konzerten zu hören sind. Die beiden anderen sind nur in je einem Konzert dabei.

UK und King Crimson sind mit drei Stücken insgesamt sieben Mal dabei. Zwei UK-Stücke sind bei allen drei Konzerten in der Play List; das dritte nur ein Mal. King Crimson ist mit einen Stück in allen drei Konzerten vertreten. Die anderen beiden kommen jeweils zwei Mal zum Einsatz.

Es ist dabei bezeichnend, dass die Solo-Stücke eher in den ersten zwei Dritteln der Konzerte eingesetzt werden. Das Finale ist immer das gleiche: „Heat of the Moment“ von Asia, gefolgt von King Crimsons „Starless“ und „Don’t cry“, wiederum von Asia. (In Argentinien tauschen „Heat of the Moment“ und „Starless“ die Plätze) Davor stehen in Argentinien 1996 drei Solo-Stücke und in Osaka 1997 nur noch eins. In Tokyo ist das Solowerk dann gleich von den letzten fünf Plätzen verdrängt. Hier folgten vor dem Schlusstrio und nach dem letzten Solostück eine UK-Nummer und noch ein Asia-Stück.

Bereits diese äußerliche Betrachtung zeigt, wo John Wetton seinen Schwerpunkt setzt. Wenn man dann feststellt, dass seine Solo-Stücke recht häufig, wie etwas runter gestrippte Asia-Songs wirken, oder etwas in die UK-Richtung gehen, bekommen die King Crimson Titel eine deutliche Außenseiterrolle. Das scheint Wetton durchaus bewusst zu sein. In Buenos Aires kündigt er „Starless“ mit den Worten an: „That’s One you definitely can’t dance to”.

An die Bootleg-Qualität der Aufnahmen gewöhnt man sich schnell; lediglich Tokyo ist oft etwas sehr dünn, was vor allem den Bombastnummern von Asia deutlich schadet. Die Beigaben zum Boxset sind eher spärlich. Ein achtseitiges unbebildertes Booklet liefert Tracklist, Besetzungen und knappe persönliche Liner Notes zu jedem Konzert.

Persönliches Nachwort:. Es gab da noch eine Band in John Wettons Leben. Die hat er zwar nicht mitbegründet, sondern nur auf zwei Alben als Bassist begleitet. Eins davon, Return to Fantasy, gehört aber zu den besten Alben, die Uriah Heep je veröffentlicht haben. Davon hätte Wetton gern das eine oder andere Stück ins Programm nehmen können.

Norbert von Fransecky