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Reviews

Sky

Cadmium…


Info

Musikrichtung: Klassik / Pop

VÖ: 20.04.2015 (1983)

(Esoteric / Cherry Red / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 59:58

Mit „Toccata“ hatten Sky 1980 das Kunststück geschafft, eine Bach-Komposition in die Top 5 der britischen Charts zu schießen. Aber anders als bei Rainbow, dem ELO oder Deodato war die Klassikadaption kein Einzelfall im Oeuvre. Praktisch das gesamte Programm des Quintetts basierte auf klassischen Themen und Adaptionen klassischer Kompositionen.

„Toccata“ stammte aus dem Doppelalbum 2, das 1980 eins der meistverkauften Alben in Großbritannien war. Auch in Deutschland stieg es in die Top 10 und stand fast ein halbes Jahr in den Charts.

Cadmium war das sechste Album der Band, das erste das keine Nummer als Titel hatte – und es war nicht nur ein Abschied von dieser Tradition, sondern auch die Einleitung des Endes der Band.

Bezeichnender Weise sind die Boni dieser Wiederveröffentlichung die stärksten Momente. „Why don’t we“ ist ein wirklich cooler Blues. „Fool on the Hill” verspielt den Beatles-Klassiker gekonnt bis zum Rande der Erkennbarkeit, während „Troika“ die alten Sky-Tugenden hoch hält, wenn auch mit etwas banalerem Angang.

Und diese Tendenz zur Banalität kommt auf dem gesamten Album noch deutlich stärker zum Tragen. Von dem gekonnten Mix aus Jazz, Klassik und Pop, der die ersten drei Alben zu Highlights gemacht hatte, ist nur noch wenig zu spüren.

„Telex from Peru“ klingt wie eine Indio-Kapelle in der Fußgängerzone. „The Boy from Dundee“ scheint aus der Wellness-Oase zu kommen. Und bei „Night“ fragt man sich unwillkürlich, ob wohl Blackmore’s Night gemeint ist. Am Ende versöhnt das melodische „Son of Hotta“ mit viel Gitarrensolo und einer tollen Spinett-Power ein wenig.

Der eigentliche Grund sich diese Veröffentlichung zuzulegen ist aber die beigefügte Live-DVD. Und es ist gar nicht in erster Linie die Musik, die sie über die Audio-Version erhebt. Beim Betrachten dieses Weihnachtskonzert, das am 24.12.1982 ausgestrahlt wurde, kann man eine Band beobachten, die einfach unendlichen Spaß an dem hat, was sie macht. Insbesondere Herbie Flowers ist ein echter Clown, was durch seine schlaksigen Bewegungen noch unterstützt wird. Aber auch Tristan Fry trommelt sich mit einem ständigen Grinsen durch seinen Set.

Und hatte man bei diesen Ensemble aus klassisch inspirierten Musikern auf Anzug und Krawatte getippt, konnte man bei Freizeitmode und Pullis nicht falscher liegen. So was von relaxt und privat und völlig stimmig mit sich selbst, erlebt man selten. Und da passt dann auch die Bescherung(!) mit Gastsänger Patrick Ros in der von vielen Kindern besuchten Vorstellung völlig hinein.

Ohne diese DVD hätte Cadmium kaum Einzug in die zweistellige Punkteregion erhalten.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 Troika (2:58)
2 Fayre (3:11)
3 A Girl in Winter (3:38)
4 Mother Russia (6:57)
5 Telex from Peru (8:12)
6 The Boy from Dundee (5:31)
7 Night (4:10)
8 Then & now (3:22)
9 Return to me (3:38)
10 Son of Hotta (7:10)
11 Troika (Bonus Track) (4:03)
12 Why don't we (Bonus Track) (4:24)
13 Fool on the Hill (Bonus Track) (2:49)


DVD - Live in London 18. 12. 1983
1 Toccata (4:18)
2 KP II (4:13)
3 Oh little One / Courons a la Fete (4:21)
4 Troika (3:30)
5 Rags and Bones (2:51)
6 When the Banch is green (2:54)
7 Telex from Peru (8:48)
8 Tuba Smarties (4:37)
9 Son of Hotta (9:01)
10 Carillon (4:30)
11 Troika (The Val Doonican Christmas Show) (3:05)

Besetzung

Kevin Peek (Git)
John Williams (Git)
Herbie Flowers (B)
Steve Gray (Voc, Keys)
Tristan Fry (Dr, Perc)

Gast:
Patrick Ros (Voc )
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger