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King Kongs Deoroller

Im Zeichen des Affen

Info Musikrichtung: Deutsch Pop VÖ: 04.11.2016 (Rookies & Kings / Soulfood) Gesamtspielzeit: 42:23

Namedropping ist immer gut, wenn der eigene Name noch nicht so ganz im Umlauf ist. King Kongs Deoroller lassen es zwei Mal droppen – und zwar beide Mal denselben Namen. Man war bereits mit J.B.O. auf Deutschland-Tour, verrät der Promozettel, und deren Sänger Hannes G. Laber leiht dem Lemmy im gleichnamigen Song seinen Namen. Das Problem: Wo J.B.O. gekonnt genial blödeln, kalauern Deoroller oft einfach nur blöde und vordergründig vor sich hin.

Wenn es der Band bei „Chronischer Hirnfasching“ gelingt, eine flotte Pop-Nummer zu entwerfen, hört man beim Text besser weg. Eine ähnliche Diskrepanz zwischen der Qualität von Musik und Text findet sich bei „Deutschrock Vegetarier“. Einen wirklich empfehlenswerten Text sucht man auf Im Zeichen des Affen vergeblich.

Bei der Musik sieht es etwas besser auf. Ein paar gelungenen Pop Nummern werden Stücke zur Seite gestellt, die in Richtung Rock-Pop, Rock’n’Roll, aber auch Schlager gehen. Dabei gelingt der Band eine Steigerung. Die drei letzten Titel vor der Bonus-Sektion haben richtig Klasse. Beim finalen „Fraggles“ kommt sogar ein Punk-Einschlag zum Tragen.

Ein großes Fragezeichen wirft der Tribut an Lemmy auf. Erst einmal hat Im Zeichen des Affen nun wirklich überhaupt nichts mit Motörhead zu tun. Und dann ist „Lemmy“ auch noch so ziemlich der softeste Track auf dem Album. Als Tribut für Bono hätte man sich wahrscheinlich über die grauenhaften Vocallines aufgeregt und geurteilt, dass der Sound bestenfalls U2 light ist. Dem Ganzen die Krone setzt aber die Zeile im Lied auf, in dem der Sänger erklärt, er sei kein besonders großer Fan von Lemmy. Klar, verständlich bei der Musik, die King Kongs Deoroller liefern. Aber warum dann dieser Tribut???

Norbert von Fransecky