Reviews
Dexternity, The Music Of Dexter Gordon
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz / Neo Bop
VÖ: 07.10.2016 (Challenge) Gesamtspielzeit: 48:06 Internet: http://www.ericineke.com/ http://www.challengerecords.com/ |
Eric Ineke, diesen niederländischen Schlagzeuger habe ich noch in guter Erinnerung, war er doch in den Siebzigern Teil des Trios um den Pianisten Rein de Graaff, der oft amerikanische Jazz-Stars auf ihren Europatourneen begleitete. Auch Dexter Gordon zählte dazu.
Schon damals gefiel mir des Schlagzeugers ausgeprägt innovatives und dynamisches Spiel. Auch tourte er seinerzeit mit dem Rein de Graaff/Dick Vennik Quartet. An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, die Platte “Point Of No Return“ aus 1975 zu empfehlen.
Der am 1. April 1947 in Haarlem geborene Ineke ist noch heute rege und aktiv in der niederländischen Jazz-Szene und diese Produktion widmet sich der Musik von Dexter Gordon. Im Booklet erinnert sich der Schlagzeuger an jene Zeit vor mehr als vierzig Jahren, als er erstmalig mit Gordon zusammentraf, das war 1972 und er war vierundzwanzig Jahre alt. 1977 gab es eine letzte Tour mit dem Tenoristen, bevor dieser in die USA zurücksiedelte. Die Liner Notes enden mit den Worten: Thank you so much Dexter for giving me the experience of a lifetime!
Die nun vorliegenden neuen Aufnahmen stammen aus dem Studio ‘De Smederij‘ in Zeist, Holland, und wurden am 22.August und 6. Oktober 2015 sowie am 6.Januar 2016 eingespielt.
Dexter Gordon selbst sagt den ersten Titel, “Fried Bananas“, selbst an, It’s all about something very good to eat – Fried Bananas…
Die Musik ist frisch und von Spielfreude gekennzeichnet, das ist Hard Bop in bester Traditionspflege, zeitlos gleitet die Band durch die Songs des Geehrten, der offensichtlich die Atmosphäre inspiriert hat.
Und so gibt es keinen einzigen Ausfall, in jeder kleinen Nische verschiedener Ausprägungen des Jazz, vornehmlich der Sechziger, ist der Drummer zu Hause und wirbelt zwischen großer Gelassenheit und energischem Antrieb, auch ein an der Musik von Horace Silver und dem Soul Jazz orientierter Song wie “The Panther“ erhält den perfekten Drive. “Tivoli“ schwingt elegant und wenn Sjoerd Dijkhuizen mit dem Sopran-Saxofon auftritt, dann treibt die musikalische Stimmung ganz dezent in Richtung John Coltrane. Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen, und mit “Body And Soul“ werden Freunde dieser Richtung bestens bedient. Die begleitenden Musiker sind allesamt sehr feinfühlig im Umgang miteinander und Ineke ist Teil dieses Kollektivs, und lässt keine Führungsposition entstehen. Allerdings spielt er sich mit seinem hervorragenden Rhythmusverständnis und der Umsetzung dessen ganz nach vorn, weil man ganz einfach zuhören muss, wie er sein Handwerk versteht.
Trackliste
2 Fried Bananas (5:27)
3 The Panther (5:04)
4 Tivoli (5:36)
5 Boston Bernie (6:12)
6 Sticky Wicket (5:16)
7 Body And Soul (5:31)
8 Soy Califa (3:09)
9 Mrs. Minniver (5:54)
10 Cheese Cake (5:22)
Besetzung
Rik Mol (trumpet)
Sjoerd Dijkhuizen (tenor & soprano saxes)
Rob van Bavel (piano)
Marius Beets (bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |