Reviews
Honeymoons
Info
Musikrichtung:
Ambient / Electronische Musik / Wave / Postrock
VÖ: 30.08.2016 (Miasmah / Morr Music) Gesamtspielzeit: 38:06 Internet: https://mattchristensensolo.bandcamp.com |
Matt Chrisensen ist hauptamtlicher Sänger und Gitarrist der experimentellen, atmosphärischen Band Zelienopie. Mit Honemoons legt er nun auch eine Soloscheibe vor. Die sechs Stücke des knapp 38 Minuten langen Albums entfernen sich nur wenig von der Grundstimmung seiner Hauptband. Jedoch bieten sie die sehr atmosphärische und balladeske Musik in sehr spartanischer Weise dar. Den Matt Christensen setzt lediglich auf Gitarre, Echogeräte und elektronische Sounds.
“Sometimes“ setzt auf einen langsam pulsierenden Mix aus elektronischen Bass und wenigen ebenso erzeugte Perkussionsklänge. Dazu erklingen sehr verhallte Gitarren, mal nur wenige angeschlagene Töne, dann ebenso zart angeschlagene Akkorde. Darüber erklingt der traurig und doch erhabene Gesang, ebenso zaghaft vorgetragen. An manchen stellen bricht dann die Gitarre aus in schöne Melodien.
“The Stage says no“ arbeitet mit besonders viel Hall, die elektronischen Klänge wirken unwirklich, die Gitarren schweben verhallend im Raum. Zerbrechlich und unwirklich.
“I am see through“ eröffnet mit einer klangmalerischen Atmosphäre, die erst mit dem Einsetzen des schleppenden Basses Melodie entwickelt. Der Bass ergänzt sich mit einem elektronischem Handclapping. Über diesem Sound erklingen die verhallenden Gitarren. Das Stück endet mit dem schleppenden Bass, der zu Klängen wie aus kaputten Kinderinstrumenten klingt, arbeitet bis dann nochmal der verhallte Gesang einsetzt und unter elektronischem Rauschen abtaucht.
Mit diesen Beispielen ist der Sound der Scheibe weitstgehends umrissen. Die Produktion dieses minimalistisch erzeugten großen Sounds ist perfekt, es wird jedem Ton der nötige Raum gegeben und auch mit Stille gearbeitet. Also eigentlich allen Zutaten, die perfekten Postrock ausmachen. Und diesen hat Matt Christensen mit Honeymoons in aller bester Güte produziert.
Honeymoons klingt wie eine Mischung aus Talk Talk, Shoegaze plus ein wenig Elektronik. Der weite Klang verzaubert und zieht den Hörer tief in die Musik. Eine hervorragende Platte für den Herbst und Winter, zum Träumen vor dem knisternden Kamin.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Honeymoons | 5:31 |
2 | Sometimes | 9:36 |
3 | The Stage Says No | 4:33 |
4 | I'm See Through | 5:21 |
5 | Los Angeles | 5:12 |
6 | Let Me In | 7:53 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |