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Reviews

Hope Sandoval and the Warm Inventions

Until the hunter


Info

Musikrichtung: Psychedelic Rock / Psychedelic Folk / Psychedelic Pop

VÖ: 4.11.2016

(Tendril Tales)

Gesamtspielzeit: 58:57

Internet:

http://www.hopesandoval.com/

Hope Sandoval darf man sicherlich als Grand Dame der Neopsychedelia der späten 80er und frühen 90er Jahre bezeichnen. Entdeckt wurde sie von der zweiten Grand Dame, Kendra Smith und David Roback, beide seinerzeit als Opal bekannt geworden und vorher mit Rain Parade erfolgreich.

Was beide Damen eint, ist ihre Scheu vor der Öffentlichkeit und die Langsamkeit ihrer Veröffentlichungspolitik. So ist Until the Hunter gerade mal das dritte Soloalbum (+ 2 EPs) seit 2000, der 1966 geborenen Dame. Der Vorgänger datiert bereits auf 2009.
Mit so einer Veröffentlichungspolitik macht man natürlich seine Arbeiten für die Fans zum Ereignis, steigert aber auch die Erwartungshaltung nicht unwesentlich.

Doch der Amerikanerin gelingt es mit ihrem neuen, knapp einstündigen Album wie immer mühelos, die Erwartungen zu erfüllen. Schon allein das erste Stück “Into the Trees“ lässt nicht nur die Herzen der sanft-verträumten Psychedelik-Fans höher schlagen. Die eröffnenden Keyboardteppiche erinnern mich sofort an "Shine on your crazy Diamond". Dazu setzt eine getupft und etwas rituell klingende Perkussion ein. Über diese wundervolle Atmosphäre liegt dann der großartige Gesang Hopes.

Dieses Stück, welches sich über neun Minuten erstreckt, aber in keinem Moment langatmig wirkt, ist zwar etwas untypisch für das Album, passt aber trotzdem super herein und eröffnet, wie erwähnt, großartig. Danach setzen Hope und ihre Musiker auf ihre typisch-folkigen Psychsongs, meist im Balladen- oder Midtempo-Bereich, wie man sie von ihr und ihrer Arbeit mit Mazzy Star her kennt. Die Instrumentalisten brillieren dabei, die Gitarren perlen oder / und setzen schöne verzerrte Effekte. Es erklingt mal ein Cello, mal eine Harp (Harfe, Mundharmonika? - Anm.d.Red.), das Schlagzeugspiel ist eher im amerikanischen Folk und / oder Jazz, denn im Rock zu verorten.

Dazu wurde das Album traumhaft schön produziert. Zum einen sind die Instrumente glasklar zu hören. Man meint die Musiker sitzen im Zimmer nebenan. Trotzdem wurde auch mit viel Hall und Echo gearbeitet, womit über Albumlänge eine sanfte, ja verhuschte Atmosphäre entsteht. Until the Hunter klingt wie ein Soundtrack zu einem wundervollen Traum. Die beste Beschreibung des Albums liefert das surreale Cover mit seinen sanften Pastelltönen. Das abgebildete Quallenwesen schwebt in diesem anmutigen Farbbild mit der von dem Album versprühten Anmut.

Bei dieser Qualität warten wir gerne weitere sieben Jahre auf das nächste Album.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Into the Trees9:04
2The Peasant4:57
3A Wonderful Seed4:19
4Let Me Get There7:31
5Day Disguise4:51
6Treasure5:53
7Salt of the Sea4:22
8The Hiking Song4:28
9Isn't It True3:05
10I Took A Slip4:04
11Liquid Lady6:23

Besetzung

Hope Sandoval: Gesang, Keyboards, Perkussion
Charles Culler: Gitarren
Dave Brennan: Gitarren
Calm O Clouding: Gitarren, Perkussion, Schlagzeug
Jim Portman: Gitarren
Al Browne: Bass
Mick Whelan: Keyboards
Ji Jang Morin: Cello
Michael Masley: Gong, Nyckelharpa
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger