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Soundgarden

Badmotorfinger (25th Anniversary Edition)

Info Musikrichtung: Rock, Metal, Grunge VÖ: 18.11.2016 (1991) (A&M Recordings / Universal Music) Gesamtspielzeit: 131:10 Internet: http://www.soundgardenworld.com https://www.facebook.com/Soundgarden

Es wird mal wieder gefeiert. Und zwar dieses Mal ein Vierteljahrhundert Badmotorfinger. Das Album war das dritte der Band aus Seattle und ihr erster richtiger Bringer. Denn auch wenn auch schwere Debüt Ultramega OK und Louder Than Love ihre Momente hatten, brachte man seine Stärken erst hiermit so richtig auf den Punkt.

Es war die erste Platte mit Bassist Ben Shephard. Wie beim Vorgänger saß wieder Terry Date an den Reglern und zauberte dem Quartett einen massiven, aber immer noch atmenden Sound. Zusammen mit Alice In Chains waren Soundgarden die „Metal-Abteilung“ der Seattle-Grunge-Szene. Die Wurzeln der Band lagen eindeutig beim schleppenden und schweren Sound von Black Sabbath. Wer möchte kann aber auch einen Hauch Led Zeppelin heraus hören. Doch auf Badmotorfinger waren Soundgarden so richtig Soundgarden. Ein aggressiver Sound mit Biss, emotional und bisweilen voller Wut. Zudem hatte man hier noch richtig Dreck unter seinen Fingernägeln.

Und richtig gute Songs. Vor allem die drei Singles „Rusty Cage“, „Outshined“ und das Krachepos „Jesus Christ Pose“ sind absolute Kracher. Diese überstrahlen das Werk leider auch ziemlich, so dass man leicht übersieht, dass die Platte noch mehr gute Nummern zu bieten hat. Zum Beispiel den schweren Groover „Room A Thounsand Years Wide“, das kratzige, verhältnismäßig entspannt schlendernde „Holy Water“, das lässige „Mind Riot“ oder das ebenfalls recht schwere, engagiert gesungene „Slaves & Bulldozers“. Als Ganzes ist „Badmotorfinger“ eine ziemlich runde Sache, auch wenn es gerne im Schatten des folgenden Millionensellers Superunknown steht.

Wie man es mittlerweile gewohnt ist, wird das Jubiläum mit großem Klimbim gefeiert. So gibt es das Ganze auch wieder auf Vinyl und auch als große Box mit jede Menge Bonusstoff. Zum Beispiel eine CDs mit Demos sowie einem Livealbum das 1992 in Seattle aufgenommen wurde und das auch als DVD beiliegt. Die uns vorliegende Doppel-CD-Version kommt etwas bescheidener daher. Erst einmal bekommt man ein komplett überarbeitetes Cover serviert. Auf der ersten CD liegt die remasterte Version des Orignal-Albums bei. Große Unterschiede sind hier nicht auszumachen. Die Platte ist eben ziemlich gut gealtert und ein Remaster wäre gar nicht notwendig gewesen.

Die Bonus-CD enthält neun Demos von Albumsongs, die sich nur in Details von den endgültigen Versionen unterscheiden. Die Soundqualität ist gut und die Aufnahmen haben was, da sie teilweise etwas knackiger daher kommen. Bei „New Damage“ fiedelt zudem noch Queens Brian May an der Gitarre mit. Weiter bekommt man mit sieben Songs einen Auszug des erwähnten Livealbums. Allerdings auch nur Songs von Badmotorfinger. Der Klang ist ebenfalls gut. Die Band rockt ordentlich. Dafür ist ausgerechnet der Gesang des im Studio sonst so souveränen Chris Cornell nicht gerade höhepunktverdächtig.

Ob das reicht, sich die Platte noch einmal ins Regal zu stellen? Das muss mal wieder jeder für sich selbst entscheiden…

Mario Karl