Reviews

Ra Al Dee Experience

Diatessaron

Info Musikrichtung: Folk, Orientalisch VÖ: 07.10.2016 (Ván Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 28:04 Internet: https://www.facebook.com/ra.al.dee

Veröffentlichungen des deutschen Spezialisten-Labels Ván Records sind in der Regel folgendes: düster und geheimnisvoll. Damit passen Ra Al Dee Experience auch irgendwie in dieses Raster. Musikalisch durchaus ausgefallen, bzw. speziell. Das Geheimnisvolle speist sich aus der an den Tag gelegten Thematik. Größtenteils instrumental verarbeitet man Themen aus dem Alten und Neuen Testament, aber auch von jüdischen Gelehrten. Um sich auf die Stücke einzustimmen sind passende Textstücke im Booklet abgedruckt. Bei der Schlüsselnummer von Diatessaron - dem Titeltrack - werden auch ein paar gesprochene Passagen eingestreut. Und zwar auf deutsch.

Hinter Ra Al Dee Experience steckt nämlich M. Dalos Ra, Gitarrist der Berliner Death-Metaller Necros Christos. Wenn man weiß, dass sich dieser sich auch bei seiner Hauptband mit den okkulten Seiten der Lehren der Kabbala, aber auch der Bibel auseinandersetzt, verwundert das Konzept hinter diesem Projekt nicht. Die Geisteshaltung ist ähnlich, die Musik hat nur wenig miteinander zu tun. Zusammen mit dem Perkussionisten Ben Ya Min Al Dee spielt Ra rein akustisch angelegte Musik mit Gitarre, Saz und eben Perkussion. Die nahöstliche Thematik manifestiert sich in passend angehauchtem Sound. Vor allem was die Rhythmik betrifft.

Die Stücke sind meistens ziemlich düster und schleppend, was dann doch irgendwie wieder einen Bogen zu Necros Chritos schlägt. Doom Metal im Akustikformat? Ja, wenn man genau hinhört schon. Ra Al Dee Experience ist nämlich nicht nur vor sich hin schlendernde Weltmucke. Man muss sich darauf einlassen können. Eine objektive Bewertung ist nämlich schwierig bis nicht möglich. Deswegen lassen wir diese in dem Fall auch mal weg.

Mario Karl