Reviews
Alone Together
Info
Musikrichtung:
Jazz
VÖ: 21.10.2016 (1959) (Jazz Images) Gesamtspielzeit: 75:59 Internet: http://www.in-akustik.de/de/ http://www.photo-leloir.net/ |
Chet Baker, der Lyriker unter den Trompetern, hat so viele Platten herausgebracht, dass es schon fast unüberschaubar wird, zumal einige auch noch unter verschiedenen Titeln veröffentlicht wurden.
So auch in diesem Fall. Alone Together heißt es hier. Dabei gab es diese Titel auch schon als “The Lyrical Trumpet Of Chet Baker“, das Album, dass allerdings original ganz einfach als “Chet“ veröffentlicht wurde. Unterschiedlich ist jedoch die Menge der Songs.
Das am 30.Dezember 1958 und 19.Januar 1959 eingespielte Album enthielt ursprünglich neun Titel, das sind auch hier die #1-9, #10 erschien in der CD-Version als Bonus. “The Lyrical Trumpet Of Chet Baker“ umfasste dann fünf weitere Songs. Von jenen befinden sich auch vier auf dieser aktuellen Ausgabe von Alone Together. Lediglich das dort vorhandene “Almost Like Being In Love“ fehlt hier, dafür bekommen wir eine 1955er Version von “Alone Together“ dazugepackt. Nun denn, das ist etwas verwirrend, zumal die Boni auf “The Lyrical Trumpet“ vom damaligen Nachfolgealbum “Chet Baker Plays the Best of Lerner and Loewe“ stammen, also auch “Almost Being In Love“.
Ja, aber was bleibt, ist die Musik, und die ist exquisit, vor Allem, was das Original-Album betrifft.
Mit einer hochkarätigen Besetzung eingespielt, siehe Line-up, enthält die Platte neun hervorragende und bewegende Balladen, instrumental, ohne den damals oft typischen Gesang Baker’s, stilistisch im Hard Bop und Cool Jazz angesiedelt. Doch trotz der Vermutung, nur Balladen könnten eine gleichförmige Stimmung erzeugen, ist dem gar nicht so. Baker selbst ist in Top-Form, mit grandioser Ausdruckskraft. Sogar etwas rauer spielt er mitunter, man bemerkt es zum Beispiel auf “How High the Moon“. Ganz besonders bewegend empfinde ich das Zusammenspiel mit dem Gitarristen Kenny Burrell auf dem “September Song“. Als sehr interessant kann man auch die Begegnung zweier Größen der Jazzgeschichte betrachten, nämlich hier mit dem Pianisten Bill Evans, zwei vom Ansatz her sehr verschiedene Musiker, die aber mit ihrer jeweils lyrischen Note doch hervorragend zusammen harmonierten, und hier mit ihren einzigen gemeinsamen Aufnahmen präsentiert werden.
Man kann durchaus von einem Klassiker der Jazzgeschichte sprechen.
Und genau solcher Klassiker hat sich diese Edition angenommen. Es geht hier um die Kombination von Musik und Fotografie, und zwar speziell um den wohl wichtigsten französischen Fotografen der Musikszene der 50er bis 70er Jahre, um Jean Pierre Leloir.
Ich zitiere aus dem Pressetext zu den Veröffentlichungen dieser Serie:
Harte Arbeit und Talent ergeben eine explosive Kombination: er fotografierte eindrucksvolle, detaillierte Bilder der Künstler auf der Bühne. Gleichzeitig baute er eine einzigartige Sammlung von Fotografien auf, welche die Künstler in intimer Atmosphäre zeigen.
Es wurden die wichtigsten klassischen Jazz-Alben ausgewählt, die mit seinem visuellen Genie harmonieren. Das Ergebnis ist diese wegweisende Kollektion, deren Gestaltung erstmals die Arbeit eines Fotografen als gemeinsamen Nenner mit einbezieht. Leloir Lieblingsmusikstil war der Jazz, und so bildet sich daraus eine perfekte Verbindung..
Trackliste
2 How High The Moon (3:38)
3 It Never Entered My Mind (4:43)
4 ‘Tis Autumn (5:20)
5 If You Could See Me Now (5:19)
6 September Song (3:07)
7 You’d Be So Nice To Come Home To (4:35)
8 Time On My Hands (4:35)
9 You And The Night And The Music (4:08)
10 Early Morning Mood (9:04)
11 I Could Have Danced All Night (3:43)
12 Thank Heaven For Little Girls (4:37)
13 I Talk To The Trees (5:52)
14 Show Me (6:33)
15 Alone Together [1955 Version] (3:46)
Besetzung
Herbie Mann (flute - #1-12, 14)
Zoot Sims (tenor sax - #14, alto sax - #10, 12)
Pepper Adams (baritone sax - #1-12, 14)
Bill Evans (piano - #1-14)
Kenny Burrell (guitar - #3, 6)
Earl May (bass - #11-14)
Paul Chambers (bass - #1-10)
“Philly“ Joe Jones (drums - #4, 8, 9)
Clifford Jarvis (drums - #11-14)
Connie Kay (drums - #1-3, 5-7, 10)
Raymond Fol (piano - #15)
Benoit Quersin (bass - #15)
Jean-Louis Viale (drums - #15)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |