····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ····· Uriah Heep auf Abschiedstour ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Katie Gately

Color


Info

Musikrichtung: Electronic Experimental / Vocal Experimental / Experimental Pop

VÖ: 15.10.2016

(Tri Angle Records)

Gesamtspielzeit: 37:21

Internet:

http://tri-anglerecords.com/katie-gately-color/
http://www.katiegately.com/

Katie Gately ist eine junge Künstlerin aus Amerika. Geboren in der Bronx wuchs sie in Los Angeles auf, wo sie auch heute noch wohnt und arbeitet. Neben DJ-Tätigkeiten war sie auch an verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Leuten aus der Elektroszene beteiligt. Mit Color erscheint nun ihr zweites Soloalbum.

Auch wenn das Album mit dissonanten elektronischen Klängen und Sprechgesang beginnt, widmet sich Katie auf Color einer sehr experimentellen elektronischen Popmusik mit dem Fokus auf dem Einsatz ihrer Stimme. Auch das eröffnende “Lift“ wandelt sich nach wenigen Sekunden dieser dissonanten Geräusche in ein volumöses Dancefloor-/.Dubstepstück mit einer sehr packenden Melodie. Gesampelte Instrumente, fette Beats und große Melodiemomente entwickeln ein Stück das ein wenig an Filmmusik á la "Mission Impossible" erinnert. Und auch hier hört man ihre Stimme schon vielfach: als großen Chor, interessante rhythmische Einlagen und auch als hymnische Leadstimme. Ein wuchtiger Einstieg.

“Tuck“ beginnt mit einem pochenden Rhythmus, geheimnisvollen Electronics und ihrem geheimnisvollen Gesang. Auch hier stellt sie ihren Hauptgesang in Kontext mit ihrer gesampelten Stimme als Chor, der auf- und abschwellt. Der Rhythmus entwickelt sich zu einem kräftigen, fast rituellem Klangbild, um so einen mystischen Popsong zu kreieren. Sirenenartige Elektronik eröffnet Sift“, das dann mit mächtigen Droneklängen und Stimmen, die wie melodischer Katzen- oder Kindergesang wirkt. Ein sehr dunkler und ebenso geheimnisvoller Einstieg, unterstützt auch von psychedelischen Elektrosounds. Das Stück entwickelt sich dann jedoch zu einem rhythmischen Knaller, bei dem wiederum die gesampelten Stimmen neben einem fetten elektronischen Rhythmus selbigen kreieren. Die Gesangspassagen sind sehr zurückhaltend mit verschiedensten elektronischen Klängen unterlegt, jedoch entwickeln sie in den Refrainparts dunkle, gothische Wucht.

“Rive“ hingegen startet mit dunklen elektronischen Glockenschlägen. Eine dunkle Pianomelodie und elektronische Klangfetzten ergeben ein dunkles, psychedelisches Klangbild. Der Gesang ist hier zunächst mit viel Hall in die Atmosphäre eingebunden. Diese Teile werden von schrägen, durch den Einsatz von Streicher- und Bläserklängen etwas ins Jazzige gezogene Teile unterbrochen. Ein schräges Popstück der Extraklasse. Elektroartpop.

Stück Nummer fünf mit dem Titel “Frisk“ öffnet mit dunklem, langsamen Bass. Hierüber baut sich der Gesang auf - einerseits der klare Gesang und eine wavige Melodie kreiert aus Gesangssamples. Der Refrain bricht jeweils wieder auf in eine Perkussionsorgie aus Elektronik und euphorischen Spielereien mit den Gesangssamples. Ein gleichbleibender Ton umrahmt von hektischen Keyboardsounds starten “Sire“. Hier wandelt sich der Sound in ein dunkles Gothicstück mit Industrialklängen. Klirrende elektronische Perkussion, dunkle elektronische Sounds vermischen sich jedoch mit euphorischen Gesängen und pumpenden Beats.

Es bleibt das neun Minuten lange Titelstück zum Abschluss. Dieses startet mit sphärischen Keyboardsounds. Es mischt sich ein sehnsüchtiger elektronischer Bläsersound hinzu. Ein Bass schält sich aus diesem Klangbild und der Gesang setzt ein. Langsam pumpt sich der Bass voran und die Elektronik bildet einen mystischen Sound ab. Im Verlauf steigern sich die Gesänge, die übereinander gelegt werden und durch den Einsatz vieler interessanter Samples und Rhythmen entsteht ein spannendes Stück, das trotz seiner epischen Spiellänge einen hymnischen, aber dennoch kurzweiligen Abschluss eines starken Albums bildet.

Color ist ein in vielerlei Hinsicht gelungenes und spannendes Album. Der dunkle Ansatz sollte Dark-Wavern und Gothic-Freunden gefallen. Auch gewisse Parallelen zu einer Kate Bush oder Björk sind nicht zu verleugnen, denn es gelingt Katie Gately trotz allem Experiments immer durchaus poppige und eingängige Musik abzuliefern.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Lift4:18
2Tuck5:28
3Sift6:52
4Rive6:16
5Frisk4:28
6Sire5:00
7Color9:17
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger