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Joseph Parsons

The Forest - The Field

Info Musikrichtung: Rock / Folk Rock / Country Rock / Indie Rock VÖ: 26.08.2016 (Meer Music / Blue Rose Records / Edel) Gesamtspielzeit: 49:00 Internet: http://www.josephparsons.com

Joseph Parsons ist ein amerikanischer Singer/Songwriter der schon einige Jahre in Europa lebt. Seine Biographie weist einen interessanten Weg vom auf die schiefe Bahn gekommenen Jugendlichen in den Staaten über den Sozialarbeiter in Bagdad zum Sänger und Musiker in Europa auf und ist unter http://josephparsons.com/bio-deutsch nachzulesen.

Seine neueste Einspielung ist eine im CD-Zeitalter etwas seltsam anmutende Doppel-EP mit 2 CDs mit jeweils sechs Stücken und Laufzeiten von 25 bzw. 23 Minuten. Die Aufteilung erfolgte dabei auf Grund der Inhalte der Texte, aber auch auf Grund des Klangbildes beider Scheiben.

The Field handelt von persönlichen Dingen und Liebesdingen. Die sechs Stücke sind alle hervorragend geschriebene und eingespielte Stücke im Feld des leicht counryangehauchten Rocks und Indiependent-Rocks. Mal straighte Midtemporocker mit straffen Schlagzeug, schönen akustischen Rhythmusgitarren und feinen E-Gitarren als Soli oder Effekten. Daneben stehen schöne Balladen, getragen von Keyboardteppichen und Akustikgitarren und unterstützt von sanften Bass und Schlagzeugspiel. Alle sechs Stücke bieten perfekt produzierten Rock mit eingängigen Melodien und standesgemäßen Gesang.

The Forest, auf der zweiten CD, handelt hingegen von weltlichen Problemen, Krieg und Leid. Und ja, “Scream“ leitet die zweite EP dunkler und rockiger ein. Hier werden auch ein paar knackige Gitarrenlicks zugelassen, und doch ist das Stück nicht nur auf Grund der Stimme als Joseph Parsons zu erkennen. “Abyss“ bietet dann ebenfalls etwas düsteren Rock mit rituell klingenden Schlagzeug und spannenden Gitarrenelementen. Hier lässt die Band zum Schluss hin schöne Gitarrenwände heraus. Auch die restlichen Stücke fügen sich in diesen dunkleren und rockigeren Kontext ein und so bietet The Forest für meinen Geschmack das rockigere und bessere Album.

Für mich sind die Songs auf The Field ein wenig zu glatt, hier fehlt mir der Tiefgang und auch die Ecken und Kanten, ohne dass die Songs schlecht wären. Da passt mir The Forest viel besser, denn hier fließt für meinen Geschmack mehr Herzblut und Rock mit ein. Das ist natürlich Geschmacksache, für mich erhält The Field 14 und The Forest 18 Punkte, was im Mittel zu 16 Punkten führt.

Wolfgang Kabsch