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Felix Kubin und das Mineralorchester

II: Music for Film and Theatre

Info Musikrichtung: Experimental / Electronic / Filmmusik VÖ: 30.09.2016 (Dekoder) Gesamtspielzeit: 45:37 Internet: http://www.felixkubin.com

Felix Kubin arbeitet bereits seit den frühen 80ern im Bereich der elektronischen Untergrundmusik. Hierbei hat er sich inzwischen einen Namen als Komponist und Musiker von experimentellen Popmusikstücken gemacht, aber ist inzwischen auch als Komponist für Filme und Theaterstücke eine anerkannte Größe. Auf II: Music for Films and Theatre präsentiert er nun einige seiner Arbeiten aus diesem Bereich. Und setzt die 2008 begonnene Serie damit fort. Die enthaltenen Stücke stammen dementsprechend aus verschiedenen Produktionen. Diese sind:
- Makbet Remix, eine moderne Fassung von "Macbeth" des polnischen Regisseurs Robert Floraczak,
- Des Kaisers neuen Kleider in einer Bearbeitung von Schorsch Kamerun,
- Somnabule einem Animationskurzfilm von Anke Feuchtenberger.

Im Gegensatz zu seiner skurrilen Popmusik gibt es hier logischer Weise mehr Klänge als Melodien, ohne jedoch komplett auf Eingängikeit zu verzichten. Die ersten vier Stücke arbeiten mit verhältnismäßig vielen Geräusch- und Stimmsamples, werden aber insbesondere im dritten Stück Sztylet durch klassische Instrumente und Gesang zu einem bündigen, interessanten Soundtrack zusammengefasst.

Das “Menuett I“ ist auch ein solches, nur eben mit Kubins elektronischen Mitteln eingespielt. Der Bass pumpt, die Perkussion rattert maschinell und es fließen auch ein paar abstruse Klänge ein. “Küchenmusik“ bietet auch was der Titel ausdrückt. Klimpernde Deckel, Besteck, fließendes Wasser und der obligatorische Wasserhahn und viele andere Küchengeräusche entwickeln aus anfänglicher Dissonanz ein beschwingtes, sehr rhythmisches Stück. Mit “Banquo“ gibt es dann noch ein kräftiges Stück Filmmusik, dunkle Harmonien mit einem straffen Takt. Klingt nach spannenden Film Noir. “Hexen“ ist mystischer, dunkle und geheimnissvolle Sounds vermengen sich zu einem Hybrid aus Geräuschen und rhythmischer Filmmusik.

So bietet II: Music for Film and Theatre viele unterschiedliche Klänge und Melodien, die durch ihre bildhafte Atmosphäre geeint werden. Auch wenn die Stücke teilweise sehr unterschiedlich klingen, ist es gelungen, eine 13 Titel umfassende Werkschau zu gestalten, die einheitlich hörbar ist und nicht zusammengewürfelt klingt.

Natürlich kommt dieses Werk nicht ganz an die poppigen Werke des Künstlers heran, was aber der etwas schwereren Zugänglichkeit von Film- und Theatermusik geschuldet ist. Eine spannende und interessante Werkschau.

Wolfgang Kabsch