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A.K. Klosowski

...plays the Kassetteninstrument

Info Musikrichtung: Experimental / Sampling / Electronic VÖ: 1.11.2016 (Gargarin Records) Gesamtspielzeit: 33:34 Internet: http://www.gagarinrecords.com

A.K. Kolowski ist ein Musiker, der bereits Anfang der 80er mit Samplingtechnologie gearbeitet hat, obwohl es diese noch gar nicht gab. Also ein Pionier. Er arbeitete später auch mit dem Pyrolator zusammen, den man von seiner Zusammenarbeit mit Der Plan, DAF aber auch den Fehlfarben her kennt und natürlich seinen wegweisenden elektronischen Arbeiten aus den 80ern. Zusammen nahmen Sie 1985 das Kultalbum Hometaping is killing music auf.

Das Interessante an der Arbeit von A.K. Kolowski war seine Herangehensweise. Er schaltete acht Sony Walkmen-Kassettengeräte so zusammen, dass er sie mit Hand oder automatisiert ansteuern konnte. Gefüttert mit unterschiedlichsten Sounds entstand so ein teils obskurer und auch mehr oder weniger zufällig entstandener Sound, aber auch interessante gesteuerte Rhythmen und Klangbilder. Unterstützt wurde dies Klangbild vom Einsatz von Echogeräten und frühen Rhythmusgeräten bzw. Drumcomputern.

Nun veröffentlicht Gargarin Records sein frühes, zwischen 1982 und 1984 entstandenes Material erstmals offiziell auf einem Tonträger. Der Klang der 15 Stücke ist seiner Entstehung entsprechend (Homercording) etwas dumpf und wenig ausbalanciert. Trotzdem bieten die Stücke einen guten Eindruck über das, was er da ohne die nur kurze Zeit später auftauchenden ersten computergesteuerten Sampler in die Zukunft weisendes produziert hat. Aus den unterschiedlichsten Klangquellen sind rhythmische Beats entstanden, Klangfetzen zu gesangsähnlichen zusammengefasst und zu kleinen Stücken zwischen Pop und Experimental entstanden. Gesampelte klassische Chöre fließen ebenso mit ein wie Schlagerfetzen oder auch Gesang, der an die gerade aktuelle NDW erinnert. Viele Teile erinnern auch durchaus an die kurze Zeit später auf den Plan tretenden Art Of Noise, die das Ganze mit nun vorhandenen Mitteln und den Vorteilen eines großen Studios zu neuartiger, moderner und erfolgreicher Popmusik umwandelten. Ich denke, sie werden auch von frühen Pionieren wie A.K. Kolowski beeinflusst gewesen sein.

Da die 13 hier präsentierten Stücke nichts für die nächste Geburtstagsfete ist, sollte klar sein. Vielmehr bietet die Veröffentlichung die Möglichkeit, weit zurück in die Anfänge der Sampeltechnologie, die heute Gang und Gäbe ist und kam mehr auffällt, zu werfen.

Wolfgang Kabsch