Reviews
The Marcus King Band
Info
Musikrichtung:
Blues/Jam Rock
VÖ: 14.10.2016 (Fantasy / Universal Music) Gesamtspielzeit: 58:57 Internet: http://www.marcuskingband.com |
Das ist ja echt ein Ding, dieser Marcus King („… und was sich reimt ist gut!“ - O-Ton der Pumuckl)! Wie kann man mit diesem Alter schon so reif klingen? Das zweite, selbstbetitelte Album seiner Marcus King Band klingt jedenfalls nicht wie das Werk eines 20-jährigen Jungspunds. Überhaupt klingt das Ganze alles andere als jugendlich. Auf den Bandfotos sieht die Truppe nicht nur wie die junge Allman Brothers Band aus, sondern klingt auch so.
Eine gut abgehangene Mischung aus Blues- und Southern Rock, mit einer ganzen Wagenladung Soul und einem Hauch von Psychedelik ist hier geboten. Dabei streift man auch mal Americana-Phasen oder scheut sich auch nicht in jazzige Sphären vorzustoßen. Oldschool pur also. Oder einfach zeitlos. Diese Musik funktioniert immer. Egal ob es 1968, 1976 oder 2016 ist. Vor allem, wenn sie mit so viel Leidenschaft und ehrlicher Spiellaune vorgetragen wird wie hier.
Da jault nicht nur die Gitarre breitbeinig vor sich hin und die Rhythmusgruppe pumpt mit viel Schmackes, dann wieder äußerst lässig groovend. Coole Bläsersätze geben auch mal selbstbewusst den Ton an. Und über allem thront Marcus King nicht nur mit seiner Sechssaitigen, sondern vor allem mit seinem tollen, emotionalen Gesang.
Dass das Ganze immer wieder etwas an Gov’t Mule denken lässt, hat offenbar auch Warren Haynes bemerkt. Marcus King könnte nicht nur Haynes‘ Sprössling sein und wird von diesem mit dem jungen Derek Trucks verglichen. Der kernige Musiker hat die Platte der Band sogar produziert und greift im Song „Virginia“ höchstpersönlich in die Saiten. Genauso wie der erwähnte Trucks beim cool flirrenden „Self-Hatred“.
„Soul-influenced psychedelic rock“ nennt Marcus King seine Musik. Das passt wie der berühmte Hintern auf den Eimer. Highlights hat das Album genug. Egal ob das gemächlich groovende „Devil’s Land“, das trotz entspannten Sound feurig klingende „Self-Hatred“, der kräftige Blues-Rocker „Virginia“ oder der gemütliche Southern-Sound von „The Man You Didn’t Know“. Eigentlich macht die Scheide durchgängig Spaß.
Fein gemacht!
Mario Karl
Trackliste
1 | Ain't Nothin' Wrong With That | 3:48 |
2 | Devil's Land | 5:09 |
3 | Rita Is Gone | 4:25 |
4 | Self-Hatred | 5:33 |
5 | Jealous Man | 4:34 |
6 | The Man You Didn't Know | 4:41 |
7 | Plant Your Corn Early | 5:07 |
8 | Radio Soldier | 4:53 |
9 | Guitar In My Hands | 2:54 |
10 | Thespian Espionage | 5:34 |
11 | Virginia | 6:34 |
12 | Sorry 'Bout Your Lover | 3:22 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |