Reviews
two
Info
Musikrichtung:
Electro-Blues / Jazzpop / Electronic / Psychedelic
VÖ: 26.08.2016 (Playdate Records) Gesamtspielzeit: 32:15 Internet: http://www.bythewaterhole.com |
By The Waterhole ist das Projekt der in Bergen, Norwegen lebenden Deutschen Eva Pfitzenmaier, ihres Zeichen Sängerin, Komponisitin und Multiinstrumentalistin. Frönte sie auf Ihrem ersten Album noch weitestgehend ihrer Vorliebe für Jazz, Blues und Folk im zumeist traditionellem Korsett, präsentiert sie sich auf two nun fast ausschließlich elektronisch.
Eröffnet wird das Album mit hellen Harmoniegesängen, bis eine sehr poppige Keyboardmelodie einsetzt und die verhallend aufgenommene Stimme engelsgleich aber auch intensiv erklingt. Unter diesem sehr eigängigen Stück liegt eine leichte elektronische Perkussion. Das zweite Stück besteht im Grunde nur aus einem tiefen, sehr dumpfen elektronischen Beat. Über diesem pochenden Sound gibt sich Eva ein Duett mit sich selbst und präsentiert mit ihrer ausdrucksstarken Stimme einen wirklichen elektronischen Blues.
“A thought caught onto fire“ arbeitet wiederum mit diesem tiefen Bass, der diesmal jedoch etwas schneller pulsiert. Darüber liegt ein Rhythmus wohl von einem Saiteninstrument erzeugt und ein leichtes Rauschen. Hierüber gibt es abermals nur die Stimme als Hauptgesang und mit interessanten Chorusgesängen darum gesetzt. Hier kommen durchaus Erinnerungen an die Kastrierten Philosophen auf.
“House by the Sea“ startet mit Droneklängen aus denen sich dann Keyboardsounds herausbilden. Nun wieder etwas höher angesiedelt erklingt dann der erstklassige Gesang. Das Stück wird dann etwas heller, die Drones verschwinden und werden durch einen herlichen Moogsound ersetzt. Aus diesem Gemisch entsteht ein verträumtes, psychedelisches Stück der Extraklasse. Zum Ende tauchen die Drones wieder auf und die Stimmen versinken in diesem Klang.
“I Fall“ nimmt dann wieder Drones auf, die bedrohlich über dem Hörer kreisen. Eine leichte Keyboardmelodie erklingt kaum hörbar im hintergrund und wird zumeist von der vertrackten, aus Geräschen zusammengestellten Perkussion übertüncht. Zum Sprechgesang erklingt später eine spärliche Pianomelodie, die den dunklen Grundsound konterkariert. Der Klang des zweiten Stücks wird von “I want to“ wieder aufgenommen. Ein im Herzrhythmus pochender Bass treibt den intensiven Gesang (vier verschiedene Gesangslinien), dazu gesellt sich ein immer wieder auftauchender Pianoakkord. Die Perkussion wird subtil ergänzt und der Bass nimmt mit fortschreitender Dauer immer mehr Fahrt auf.
Abgeschlossen wird das viel zu kurze Album mit “The loudness of no sound“. Dieses wird von einem schönen Mollakkord auf dem Piano eingeleitet. Auf die Gesangsspielereien wird verzichtet, dafür erklingt die schöne Stimme Evas sehr erhaben. So wird ein wunderbar ungewöhnliches Album zwischen Pop, Jazz und Elektroavantgarde stimmungsvoll und irgendwie milde stimmend beendet. Traumhaft schön.
By The Waterhole ist mit ihrem zweiten Album ein außergewöhnliches Werk ohne Ausfälle gelungen, das nur einen Makel hat: es ist mindestens zehn Minuten zu kurz.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | the end of it all | 4:25 |
2 | rollin´ | 3:58 |
3 | a thought caught on fire | 4:23 |
4 | house by the sea | 4:26 |
5 | I Fall | 5:08 |
6 | I want to | 4:29 |
7 | the loudness of no sound | 5:55 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |