Reviews
World Gone Mad
Info
Musikrichtung:
Hardcore, Metal-Crossover
VÖ: 30.09.2016 (Suicidal Records / Soolfood) Gesamtspielzeit: 56:15 Internet: http://www.suicidaltendencies.com https://www.facebook.com/suicidaltendencies |
Vor drei Jahren meldete sich Mike Muir mit einem neuen Studioalbum seiner Suicidal Tendencies zurück. 13 war ein überraschend starkes Comeback-Album, das leider an einem nicht ganz optimalen Sound krankte. Diese Scharte hat man auf World Gone Mad jetzt ausgewetzt. Denn das Klangbild passt wieder. Aber auch sonst ist die Platte recht stark geworden.
Die (mal wieder) mit frischen Leuten ausstaffierte Band lässt es ziemlich krachen. Das junge Blut in Form des Gitarristen Jeff Pogan und dem Bassisten Ra Díaz tat der Truppe hörbar gut. Doch das größte Ass zauberte Muir hinter die Schießbude. Denn dort hat niemand Geringeres als ex-Slayer-Drummer Dave Lombardo Platz genommen. Dieser kann auch Punk und verleiht selbst straighten Songs wie „Living For Life“ mit seinen schwindelerregenden Fills einen lässigen Drive.
Wer Angst hat, dass Lombardo den eigenwilligen Signature-Sound aus (Skate-)Punk, Hardcore und einer Wagenladung Metal verwässert, der kann beruhigt werden. Denn das tut er nicht. Den Groove der Suicidal Tendencies erkennt man nicht zuletzt, weil Mike Muir mit seiner näselnden Stimme hinterm Mikro steht. Der Mann klingt dieses Mal besonders wütend. Überhaupt ist „World Gone Mad“ ein relativ hartes und aufgeregtes Album geworden. Zwar slappt Neubassist Díaz wild und äußert cool durch die Songs. Doch Funkeinflüsse sind wenig bis kaum zu hören. Dafür umso mehr Punkcharme. Am meisten beim knackigen „The Struggle Is Real“, das für ordentlich Laune im Pit sorgen dürfte.
Die Platte startet mit dem witzig betitelten „Clap Like Ozzy“ ziemlich rabiat und furios. Leider hält man dieses Level nicht durchgehend und es haben sich ein paar weniger aufregende Nummern ein geschlichen. Beispielhaft sei nur einmal das unspektakuläre „Happy Never After“ genannt. Und auch sonst zieht man ein paar Songs etwas zu sehr in die Länge. Dafür überrascht die Band mit der angenehm flirrenden Halbballade „Still Dying To Live“ und dem abschließendem, akustisch beginnenden „This World“, das etwas an Everlast denken lässt.
Als Ganzes überzeugt World Gone Mad aber sehr wohl und hat mit dem Titeltrack, „The Struggle Is Real“, „Living For Life“ und „Clap Like Ozzy“ mindestens vier Hits zu bieten.
Mario Karl
Trackliste
1 | Clap Like Ozzy | 4:23 |
2 | The New Degeneration | 6:19 |
3 | Living for Life | 4:50 |
4 | Get Your Fight On! | 4:55 |
5 | World Gone Mad! | 3:56 |
6 | Happy Never After | 6:04 |
7 | One Finger Salute | 5:18 |
8 | Damage Control | 5:14 |
9 | The Struggle Is Real | 2:48 |
10 | Still Dying to Live | 7:37 |
11 | This World | 4:51 |
Besetzung
Dean Pleasants (Gitarre)
Ra Díaz (Bass)
Dave Lombardo (Schlagzeug)
Jeff Pogan (Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |