Reviews
Live! Greatest Hits From Around The World
Info
Musikrichtung:
(Blues) Rock
VÖ: 09.09.2016 (Suretone Records / ADA-Warner Music) Gesamtspielzeit: 65:21 Internet: http://www.zztop.com http://www.facebook.com/ZZTop |
ZZ Top sind ein Phänomen. Seit über vier Jahrzehnten in derselben Besetzung zusammen und durch und durch unkaputtbar. Das bärtige Trio lebt für seinen bluesigen Rock und ist vermutlich mehr „on the road“ unterwegs als daheim im heimischen Schaukelstuhl. Live! Greatest Hits From Around The World dokumentiert das jetzt.
Aus welchen Städten die Aufnahmen stammen ist auf dem Backcover erwähnt, wann sie gemacht wurden leider nicht. So wie es sich anhört sind sie zumindest in den letzten Jahren entstanden. Denn das Alter speziell von Billy Gibbons hört man seinem rostigen Gesang ziemlich an. An der Gitarre lässt er sich aber nach wie vor nicht die Wurst vom Brot ziehen, auch wenn die Band als Ganzes nicht mehr so quirlig wie früher klingt. Der lässige Groove den sie verbreitet, hat aber auch seinen Charme.
Leider kommt dieser nicht immer so zur Geltung, wie er es sollte. Denn der Sound der Aufnahmen ist meist recht durchwachsen und klingt von Song zu Song anders. Mal nach halliger Arena und Bootleg und dann wieder äußerst direkt und kratzig direkt vom Soundboard abgenommen. Zudem erfolgt nach den meisten Aufnahmen eine kurze Pause. Aber immerhin sind ein paar richtig gute Aufnahmen dabei. Der Doppelschlag „Waitin' For The Bus“ / „Jesus Left Chicago“ kommt mit Harp-Unterstützung nicht schlecht, das überstrapazierte „La Grange“ wird zum Ende hin ausgelassen jammig erweitert, beim Schmachfetzen „Rough Boy“ begrüßt die Band Gitarrenlegende Jeff Beck als Gast und als Albumhighlight entpuppt sich ausgerechnet das auf Platte etwas unauffällige „I'm Bad I'm Nationwide“.
Live! Greatest Hits From Around The World ist leider ein etwas zwiespältiges Erlebnis geworden. Ein Livesampler, von dem man gar nicht denkt, dass er tatsächlich von der Band selbst stammt, mit uneinheitlichem Klangbild, wenig echter Livestimmung und mit billig wirkender, an ein Bootleg erinnernder Verpackung.
Aber doch hat das Ding irgendwie seinen Reiz, selbst wenn es nur mal wieder (überwiegend) die üblichen Verdächtigen enthält. Irgendwie eine gute Chance verpasst. Nur was für Hardcores-Fans. Wer eine echte Live-Sternstunde der „lil ol‘ band from Texas“ möchte, greift lieber zu Live In Germany 80, Neueinsteiger dafür zu The Very Baddest Of....
Mario Karl
Trackliste
1 | Got Me Under Pressure | 4:19 |
2 | Beer Drinkers & Hell Raisers | 3:39 |
3 | Cheap Sunglasses | 4:05 |
4 | Waitin' For The Bus | 3:00 |
5 | Jesus Just Left Chicago | 4:40 |
6 | Legs | 5:13 |
7 | Sharp Dressed Man | 4:41 |
8 | Rough Boy | 5:31 |
9 | Pincushion | 4:27 |
10 | La Grange | 5:47 |
11 | I'm Bad I'm Nationwide | 4:45 |
12 | Tube Snake Boogie | 3:28 |
13 | Gimme All Your Lovin' | 4:47 |
14 | Tush | 3:42 |
15 | Sixteen Tons | 3:17 |
Besetzung
Dusty Hill (Bass, Gesang)
Frank Beard (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |