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Various Artists

An anthology of turkish experimental music

Info Musikrichtung: Experimental VÖ: 15.05.2016 (Sub Rosa) Gesamtspielzeit: 127:45 Internet: http://www.subrosa.net/en/catalogue/electronics/anthology-of-turkish-experimental-music-1961-2014.html

An Anthology of turkish experimental music ist Bestandteil einer SUBROSA-Serie von Zusammenstellungen von experimenteller Musik rund um den Globus. Hierbei gab es schon eine Reihe interessanter Veröffentlichungen.

Nun stellt SUBROSA mit diesem Album 29 zumeist noch unveröffentlichte Titel von Künstlern aus der Türkei vor. Aufgenommen wurden diese in den Jahren 1960 bis heute, wobei zwischen den 60ern und den 2000ern ein Loch klafft. Dies wird damit begründet, dass die frühe, zumeist elektronische, experimentelle Musik der 60er zunächst keine Nachahmer oder „Kinder“ fand, sondern erst in den 2000ern wieder eine neue, und diesmal auch große Szene hierfür entstand.

Wie soll ich nun diese Menge an Material beschreiben? Das ist quasi unmöglich. Die elektronichen Arbeiten lehnen sich natürlich an den Experimenten anderer Länder an, das heißt, es wird und wurde viel mit Sounds, Rauschen, aber auch Rhythmen experimentiert. Am interessantesten finde ich persönlich deshalb die Stücke, die sich auch mit traditionellen türkischen Musiken beschäftigen, da sie eben eigenständiger klingen.

Die erste CD befasst sich mehr mit den experimentellen Ur-Elektronikern. Hier erwartet den Hörer dementsprechend mehr Geräusch. Die zweite CD befasst sich mit den Themen Politik, Samplern und Ambient. Hier wird das Gnze dann schon etwas melodischer. Kreisende Elektronik wird mit sanften (oder auch mal zackigen) Beats vermischt und schwebende Sounds kreiert, über welche dann auch mal Saiten oder Blasinstrumente auftauchen und Sprachsamples mit wohl politischem Inhalt gelegt werden.

Doch wie gesagt, diesem Funduns an Musiken und Sounds kann man unmöglich in wenigen Worten zusammenfassen. Entdeckungsfreudige Musikhörern kann ich jedoch einige Schätzchen versprechen, die sie garantiert noch nicht kennen.

Eine viel- und sorgfältige Kompilation von hohem Wert.

Wolfgang Kabsch