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Bazar Blå

Twenty

Info Musikrichtung: Scandinavian Folk/World Music VÖ: 28.08.2016 (bazaarpool) Gesamtspielzeit: 66:48 Internet: http://www.uk-musikpromotion.de http://www.bazarbla.com bazaarpool.com

Es scheint unglaublich – dieses Trio existiert seit 20 Jahren und man kann davon ausgehen, dass es hierzulande so gut wie unbekannt ist.
Die drei schwedischen Musiker stellen zu ihrem 20-jährigen Jubiläum allerdings mit Twenty auch erst ihr sechstes Album vor, nach “Nordic City“ (1998), “Tripfolk“ (2000), “Live“ (2003), “Nysch“ (2004) und “Lost“ (2009). Nun hat es also sieben Jahre gedauert, bis sie sich wieder zu Gehör gebracht haben. Man kann sie gut in die Schublade “Weltmusik“ packen, doch sind auch Jazzelemente auch nicht spurlos an ihnen vorübergegangen, obwohl sich diese nur ganz langsam durch die Hintertür eingeschlichen haben.

Nyckelharpa, Bass, Schlagzeug, ein ungewöhnliches Konzept. Stilprägend wirkt der Bass, verbunden mit nicht alltäglichen Spieltechniken und elektronischen Anreicherungen entwickelt Björn Meyer hier eine Kreativität, die eine wichtige Basis bildet. Auch Johan Hedin spielt die Nyckelharpa nicht so, wie man es allgemein vom originären Einsatz dieses Instruments gewohnt ist. Dieses Streichinstrument, dessen Saiten mit einem kurzen Bogen in Schwingung versetzt werden, wird zudem mit Tasten bedient, die die Tonhöhe bestimmen, in etwa, wie es bei der Drehleier angewandt wird.
Und Fredrik Gille ist auch ein Suchender nach allen Arten von Perkussion, forschend auf Reisen rund um die Welt.

Seit dem ersten Album hat sich die Musik verändert. War das Debüt noch sehr stark allein folkloristisch geprägt, so ließen die drei Musiker zunehmend weitere Elemente zu, vor allem auch Folklore außerhalb Skandinaviens, bzw. haben sie die Folkmusik individueller und weiter ausgerichtet neu gestaltet. So steht neben mittelalterlich wirkenden Sounds (“Svävaren“) auch eine sehr moderne Ausrichtung wie auf dem auch für ein breiteres Publikum zugänglicheres “Tio i Tre“.
Insgesamt ist es den drei Musikern gelungen, sich ein eigenes Profil zu schaffen mit dieser ungewöhnlichen und individuell zugeschnittenen Ausrichtung des Gedankens, Folklore auf moderne Art zu präsentieren, ohne den Bezug zu ihrem Ursprung verloren zu haben.

Wolfgang Giese