Reviews

Aggressors BC

The One of the Times

Info Musikrichtung: Ska VÖ: 23.07.2014 (Mad Butcher) Gesamtspielzeit: 49:52

Kleines Vorwort:
Wenn diese Review in unserer August-Ausgabe offiziell erscheint, liegt der Veröffentlichungstermin von The One of the Times schon über zwei Jahre zurück. Ob ich mich nun beim Label entschuldigen muss, dass es so lange gedauert hat, oder ob sich das Label bedanken sollte, dass das Album überhaupt noch besprochen wird, dürfte im Auge des Betrachters liegen. Ein Grund für das späte Erscheinen ist sicher die Tatsache, dass mich das Album erst ein Vierteljahr nach seinem Erscheinen erreicht hat, somit nie hoch auf der Prioritätenliste gestanden hat und immer wieder von aktuellen Re-Releases verdrängt wurde. Zu guter letzt ist es auf dem Stapel für Altlasten gelandet, von dem ich jede Woche eine CD abarbeite, damit sie überhaupt noch dran kommen. Bislang habe ich so noch jede CD besprochen, die mir in den 15 Jahren, die musikansich.de in diesem Sommer besteht, auf den Schreibtisch gekommen ist.

Review:
Da die Aggressors BC keinen stilistische Hype reiten, sondern schönen zeitlosen Ska rocken, ist die späte Review zumindest in dieser Hinsicht kein Beinbruch. The One of the Times hätte so jederzeit in den letzten 20 Jahren erscheinen können, ohne altbacken oder fremd zu wirken. Wie bei einem Mad Butcher Release nicht anders zu erwarten, siedeln die Aggressors BC ihren Ska im Grenzbereich zum Punk an. Das Ganze macht seinem Namen immer wieder rockend alle Ehre – rau, packend und mit viel Power. Die Gitarre steht hier, wie bei jeder guten Rock-Band, im Zentrum.

Aber das ist nur die eine Seite der Belfaster Band. Songs wie „Plight“ oder „Life 101” sind mehr Reggae als Ska. „Hope” erinnert in einem Teil an Latin Quarter und das sehr poppige „Wish your Life away“ versetzt einen in die 60ies, als die Drifters und ähnliche Combos ihre guten Tage hatten. Mit dem „Horse Dub“ wird dann auch noch dem Dub Referenz erwiesen.

Klasse Scheibe, die jedem Ska(-Rocker) gefallen sollte und viele Konkurrenzprodukte durch seine Vielfalt auf die Plätze verweist.

Norbert von Fransecky