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The Way We Play
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz/Fusion
VÖ: 22.07.2016 (Concord) Gesamtspielzeit: 46:01 Internet: http://www.marquishill.com/ http://www.in-akustik.com/de/ |
Auch als Jazzfan muss man sich anpassen. Hauptsächlich bin ich ein Freund des Jazz der Fünfziger und Sechziger, und seitdem hat sich, außer Abzweigungen in den Rock, Jazz Rock genannt, und der kommerziellen Vermarktung namens Fusion nicht unbedingt Bahnbrechendes ereignet.
Aber - und das schätze ich als Merkmal der Musiker dieses Genres – stets haben sie sich offen gezeigt für viele Strömungen außerhalb ihrer Musik. Und es waren nicht immer unbedingt bekannte Vertreter des Genres, wie zum Beispiel Miles Davis, der ja eine Menge in seinen Sound integrierte und auch neu gestaltete, oft waren es auch relativ unbekannt gebliebene Musiker oder solche, die man gar nicht mehr kennt, die versuchten, Tür und Tor weit zu öffnen. Eine dieser Türen führte in den Bereich neuzeitlicher Strömungen wie Rap und Hip-Hop.
Und hier ist nun Marquis Hill, ein junger Trompeter aus Chicago. Er huldigt einerseits dem Post-Bop, andererseits jedoch vertritt er mit der Ausgestaltung seiner Ideen und seiner Arrangements eine ganz eigene und moderne Auffassung, die mittels seiner Musiker hervorragend und spannend umgesetzt worden ist.
Nach seinem Debütalbum aus 2011 legt der 29-Jährige nun sein fünftes Album vor, das erste für Concord Records. Der “Chicago Tribune“ bezeichnete seine Musik wie folgt: His music crystallizes the hard-hitting, hard-swinging spirit of Chicago jazz. Ja, und so wie sich die Stadt und ihr Jazz verändert hat, so hat auch Hill den Jazz ein ganz wenig verändert, und so wie hier klingt er sehr zeitgemäß, noch immer intellektuell, spirituell und sehr emotional. Sein warmes und fließendes Spiel auf Trompete und Flügelhorn zeichnet ihn als sehr guten Techniker als auch gefühlsmäßig sehr involvierten Musiker aus. Durch die Gäste, allen voran die Sängerin Christie Dashiell auf einigen Songs, denn sie sorgt für besondere Momente, die die Musik auch ein wenig zugänglicher für Nicht-Jazz-Fans macht, findet reichlich Abwechslung statt. Als neben dem Trompeter prägenden Musiker empfinde ich den Vibrafonisten Justin Thomas, der zwar nicht als bedingungsloser Solist auftritt, sondern der durch seinen Beitrag den Gruppensound entscheidend beeinflusst.
Jeder Song weist einen sehr eigenen Charakter auf, mich selbst spricht ganz besonders die Leichtigkeit und Frische des luftig dahinfliegenden “Fly Little Bird Fly“ an, so sehe ich zeitgemäßen Jazz als Sprachrohr der Gegenwart. Entsprechend rundumerneuert hat Hill auch solche Klassiker wie zum Beispiel “Maiden Voyage“ von Herbie Hancock, sehr interessant ist das in dieser Version!
Trackliste
2 The Way We Play / Minority (6:12)
3 Prelude (0:37)
4 Moon Rays (5:31)
5 My Foolish Heart (4:29)
6 Polka Dots And Moonbeams (2:04)
7 Fly Little Bird Fly (5:51)
8 Maiden Voyage (3:30)
9 Straight, No Chaser (3:47)
10 Beep Durple (5:56)
11 Juan's Interlude (0:36)
12 Smile (5:22)
Besetzung
Christopher McBride (also saxophone)
Justin “Justefan” Thomas (vibraphone)
Joshua Ramos (bass)
Makaya McCraven (drums)
Special Guests:
Christie Dashiell (vocals)
Meagan McNeal (vocals)
Vincent Gardner (trombone)
Harold Green III (poet)
Juan Pastor (percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |