Reviews

Clark Terry – Bob Wilber

Blowin‘ The Blues Away, Legendary Small Group Sessions

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 17.06.2016 (1960) (Phono) Gesamtspielzeit: 74:43 Internet: http://www.in-akustik.com/de/

Clark Terry, der Trompeter, lebte vom 14.Dezember 1920 bis zum 21.Februar 2015, und der Klarinettist und Saxofonist Bob Wilber, geboren am 15.März 1928, weilt noch unter uns.

Doch wir gehen weit zurück, in das Jahr 1960, als die Beiden ein Album einspielten mit dem Titel Blowin‘ The Blues Away. Das sind die ersten neun Songs dieser CD. Der Rest stammt von Sessions vom 30.6.1965 (#10-13) und 2.7.1965 (#14-18). Hierbei handelt es sich um Aufnahmen des Pianisten Billy Strayhorn mit den beiden Musikern als Mitwirkenden.
Der Titel der Original-LP ist Programm, denn hier wird dem Blues gefrönt, zumindest im Ausdruck, also – Jazz mit Bluesfeeling, mal als 12-Takter, aber auch als 10-Takter und in Balladenform.
Dabei spielt Bob Wilber im Gegensatz zu früheren Aufnahmen viel moderner im Stil, vereinigt alte Swingformen mit aktuellem Bop. Mitverantwortlich als Solist und wesentlicher Gestalter ist der Pianist Dick Wellstood, der mit feinfühligem Spiel die entspannte Stimmung mitprägt.

Sicher war diese Platte seinerzeit keine bahnbrechende Veröffentlichung und für Sammler wohl nicht essentiell, doch bietet sie letztlich hochwertige Musik zur Unterhaltung mit diesem coolen bluesigen Anstrich, der durch den beseelten Gesang von Terry auf “Please Blues Go On Away From Here“ noch verstärkt wird.
Die Boni strahlen diese typische Ellington-Stimmung aus, deren wichtiger Mann seinerzeit Strayhorn war, und der Duke spielt auf “Smada“ auch Piano. In kleinen Besetzungen swingt die Musik sehr elegant und passt grundsätzlich nicht unbedingt zur Stimmung der ersten neun Tracks, aber man kann die CD ruhig weiterlaufen lassen, denn entspannt zieht sich die Musik über die Runden bis zum romantisch klingenden Abschluss mit “Multicolored Blue“. Und Ozzie Bailey singt dazu, richtig schön…

Wolfgang Giese