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Kenny Garrett

Do Your Dance!

Info Musikrichtung: Moderner Jazz VÖ: 08.07.2018 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 56:46 Internet: http://www.kennygarrett.com/ http://www.mackavenue.com/ http://www.in-akustik.com/de/

Der Saxofonist Kenny Garrett wurde am 9. Oktober 1960 in Detroit geboren. Mit Jazz aufgewachsen, war er für kurze Zeit des Duke Ellington-Orchesters und in seiner Zeit in New York City ab 1982 war auch er unter anderem Mitglied in der Talentschmiede des Schlagzeugers Art Blakey. Doch umfassend bekannter wurde er, als er ab der späten Achtziger mit Miles Davis zusammenspielte, unter anderem auf den Alben “Amandla“ und “Dingo“. Zahlreiche Male war er für den Grammy nominiert und gewann diverse Leser-Umfragen der Zeitschrift Down Beat.

Ja, diese hohe Professionalität zeigt sich in seiner aktuellen Einspielung Do Your Dance! in höchstem Maße. Ein langer abwechslungsreicher Weg liegt hinter dem Musiker seit seinem Debüt aus 1984, “Introducing Kenny Garrett“. “African Exchange Student“, “Triology“, “Pursuance: The Music Of John Coltrane”, “Standard Of Language” und “Beyond the Wall” waren einige hervorragende Veröffentlichungen auf des Künstlers Weg.

Und mit dem neuen Werk ist ihm erneut ein hervorragendes Album gelungen, eines, das Tradition mit dem Blick über den Tellerrand vereint. Do Your Dance! - unmissverständlich die Aufforderung zum Tanz, allein bereits durch das Cover suggeriert. Und getanzt werden darf auf verschiedene Art und Weise, mittels unterschiedlicher Rhythmen. Es swingt, es funkt, es groovt, Latin Rhythms sind dabei. Die hervorragend einstellte und eingespielte Band bildet eine traumwandlerische Einheit mit ihrem Leader und durch die ganze Platte zieht sich ein roter Faden von Vibration, man kommt nicht zur Ruhe, ohne unruhig und nervös zu werden. Diese Musik, diese Rhythmen, zerren an Körper und Geist und Gefühl und unweigerlich ist man mitten im Geschehen, wird mitgerissen von der Wucht dieser Professionalität.

Eingerahmt ist der abwechslungsreiche Reigen in den swingenden Titeln "Philly" and "Chasing the Wind" und dazwischen treffen wir sogleich mit “Wheatgrass Shot (Straight To The Head)“ auf den rappenden Donald "Mista Enz" Brown, Jr., der sich auf dem Titelsong noch einmal zu Wort meldet und diese ganz moderne Variante einbringt. Seine Vergangenheit bei Miles Davis scheint gewiss noch durch, so zum Beispiel zu vernehmen auf "Backyard Groove", und exotische Klänge schleichen sich ein bei den "Persian Steps“, hier ist Garrett an der Indian Shruti Box zu hören, dann gibt es natürlich auch noch eine schöne Ballade (zumindest am Anfang des Songs), “Waltz (3 Sisters)“. So ist eine sehr abwechslungsreiche und unterhaltsame Musik entstanden, dargeboten auf sehr hohem Niveau. Diese Veröffentlichung dürfte zu den wohl wichtigsten des laufenden Jahres zählen.

Wolfgang Giese