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Maxine Brown

A Funny Kind Of Feeling, Complete 1960-1962 Recordings

Info Musikrichtung: R&B/Pop VÖ: 17.06.2016 (Souljam Records) Gesamtspielzeit: 65:54 Internet: http://www.maxinebrown.com/ http://www.in-akustik.com/de/

Sicher gibt es einige Soulsängerinnen, die man spontan nennen kann, ich denke, die am 18.August 1939 in South Carolina geborene Maxine Brown wird nicht dazuzählen. Dabei war sie in den Sechzigern durchaus erfolgreich. Und so sind auf dieser Kompilation mit sechsundzwanzig Songs auch die kompletten Aufnahmen der Jahre 1960-1962 enthalten.
Es startet sogleich mit ihrer Debüt-Single, “All In My Mind“, die seinerzeit Platz 2 der amerikanischen R&B-Charts erklomm. Im Einzelnen handelt es sich bei der Zusammenstellung um Singles, eingespielt für die Label Nomar und ABC-Paramount, und um die zwölf Songs ihrer LP “The Fabulous Sound Of Maxine Brown“. Zu hören ist typischer Sound jener Zeit, im Gewand von Rhythm & Blues, aber mit der dicken Pop-Note. Die Musik treibt zumeist energiegeladen und mit fröhlichem Ausdruck, kleine Bläserarrangements untermalen die Atmosphäre und sind bei einigen Songs das „Tüpfelchen auf dem i“.

Besonders schön und eindrucksvoll kommen verschiedene Elemente zusammen, wenn sich auf schmachtenden Songs wie „“Heaven In Your Arms“ die kraftvolle und emotional ausdrucksstarke Stimme, der lasziv schleppende Rhythmus und die satten Bläser die Hand geben und zusammen hervorragende Stücke hervorbringen. Viele weiße Pop-Bands nachfolgender Jahre haben sich an dieser Musik orientiert, so auch die Walker Brothers mit einigen Arrangements. “Think Of Me“ ist zudem mit einem wunderschönen Streicher- und Flötenarrangement verziert, ein echter “Tearjerker“, und die Gitarre füllt sanft die freien Stellen aus, dazu flirren die Geigen und tief aus dem Herzen singt Maxine von Liebe und Schmerz, davon, wie sie ihrem Geliebten beistehen wird. Solche Songs sind emotional gewaltig bewegend und man findet so etwas auch später immer wieder in der Popmusik, zu jener Zeit gab es offensichtlich bereits viele Vorreiter. Einiges erinnert zum Beispiel an Musik, wie sie auch Ben E. King (“Stand By Me“) seinerzeit vorlegte.

Ein Instrumentaltitel findet sich übrigens auch auf der Platte, das “Maxine’s Place“ von Frank And The Flips. Dieser Song stammt von der letzten Session für das damalige Label Nomar und war die Rückseite von “Heaven In Your Arms“, wohl der Vollständigkeit halber dazugefügt.
Nun, die Künstlerin hatte zwar nie einen großen Top-Hit in den Pop-Charts, so dass sie grundsätzlich eher eine Fußnote der Geschichte der Popmusik blieb, aber das hat sie mit Sicherheit nicht verdient, und so mögen diese Kompilation und meine Vorstellung dazu beitragen, dass ihr die Ehre gebührt, die sie verdient!

Wolfgang Giese