Reviews
Fancy Free
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Americana
VÖ: 01.07.2016 (Western Seeds) Gesamtspielzeit: 46:54 Internet: http://www.robertrexwallerjr.com/ http://www.hemifran.com/ |
Den Namen habe ich doch schon einmal gelesen…
Klar doch, eine der feinsten Bands aus Los Angeles steht mit Robert Rex Waller, Jr. in Verbindung – “I See Hawks In L.A.“, ist er doch dort schon lange aktiv, als Sänger und Songwriter unter dem etwas verkürzten Namen Rob Waller. Doch bezüglich neuer Songs hat er nun die Feder beiseitegelegt und präsentiert auf seinem ersten Soloalbum ausschließlich Coverversionen einiger seiner Lieblingssongs, von bekannten und eher unbekannten Songwritern. Diese Auswahl steht auch in Zusammenhang mit Erinnerungen an die verstorbene Mutter, der das Album gewidmet ist.
Entsprechend der recht unterschiedlich klingenden Originale hat es Waller auch bei seinen Interpretationen verstanden, Bilder in verschiedenen Farben zu malen. Mit verschiedenen sehr guten Musikern, darunter auch einige seiner Hausband, startet er den bunten Reigen sogleich mit einem Honky Tonk-orientierten Song des Kult-Songschreibers Utah Philips, um sogleich mit dem nächsten Titel, von Neil Young, in ganz anderes Terrain abzutreiben, interessant ist hier das schnarrende Akkordeon. Mit seiner meist tiefen Bariton-Stimmlage interpretiert er sowohl Songs aus dem Pop/Rock-Lager (The Kinks, The Doors) vergangener Tage, aus dem Bereich Country (Willie Nelson) als auch von Singer/Songwritern, so auch von Bob Dylan (“She Belongs To Me“).
Ach, das mir sooo liebe “Waterloo Sunset“ erfährt eine ganz andere Wendung, da klimpert das Piano, klingt fast verstimmt, wie in einer alten Spelunke, nein, ich bin Robert nicht böse darüber, denn "das hat was“! So gibt es einzelne subjektive Höhe- und Tiefpunkte für mich. “Counting My Lucky Stars“ klingt so, als hätte sich Gordon Lightfoot hier verewigt, die Stimmung ist gut, “Amazing Grace“ ist so, wie man es erwarten kann, der Klassiker mit persönlicher Note. Sehr gern höre ich das Folk-infizierte “ Don’t You Pay Them No Mind“, eine wunderbar romantisch-verträumte Stimmung mit einem Schuss Heimweh strömt in mein Sonnengeflecht, andererseits frage ich mich, was dieses nach billigem quietschendem Synthesizer klingende Arrangement von “Fancy Free“ soll, ach, das halte ich für misslungen, auch lustig ist es nicht. Auch “The Air That I Breathe“ von Albert Hammond ist nicht so “der Burner”, man hätte es sich in dieser Interpretation sparen können, es wirkt überladen. Dafür ist “The Crystal Ship“ mit dem Einstieg der Harfe ein interessantes Stück, aber auch entbehrlich, aber “She Belongs To Me“ wiederum besitzt viel Charme. Zum Schluss schleicht sich ein wenig Jazz ein mit dem ganz coolen “Night Owl“…
So halten sich Licht und Schatten die Waage, die Auswahl der Songs an sich ist gut gemischt, doch die recht uneinheitliche Ausführung stört dann doch ein wenig, eine mehr durchgehende Stimmung auf einem Level hätte dem Gesamteindruck sicher besser zu Gesicht gestanden.
Trackliste
2 Albuquerque [Young]
3 Don’t Let The Sun Go Down On Your Grievances [Johnston]
4 Waterloo Sunset [Davies]
5 Counting My Lucky Stars [Stinson]
6 Amazing Grace [Newton]
7 Fancy Free [August/Hinson]
8 Don’t You Pay Them No Mind [Ahlert/Scott]
9 Me And Paul [Nelson]
10 The Air I Breathe [Hammond]
11 Crystal Ship [Densmore/Krieger/Manzarek/Morrison]
12 She Belongs To Me [Dylan]
13 Night Owl (Bonus Track) [Hupfield]
Besetzung
Marc Doten (piano, bass, organ, synthesizers, background vocals, percussion, computers, guitars)
Paul Lacques (guitars, lap steel)
Anthony Lacques (drums)
Shawn Nourse (drums)
Peter Burke (drums)
Robert Rex Waller, Sr. (piano)
Joel Guzman (accordion)
Marcus Watkins (guitar)
Nora Germain (violin)
Jerome Edwards (harmonica)
Steve Rank (background vocals)
Katie Williams (background vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |