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The Inspector Cluzo

Rockfarmers

Info Musikrichtung: Jam Rock VÖ: 18.03.2016 (Fuckthebassplayer Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 6510 Internet: http://www.theinspectorcluzo.com

The Inspector Cluzo setzen in Punkto Präsentation mal wieder Maßstäbe. Aber das sind wir von ihnen ja bereits gewohnt. Ihr neues Album kommt – bei der Spielzeit eigentlich unnötig - als Doppel-Album, dem dann auch gleich noch eine halbstündige DVD-Doku beigelegt wird.

Die drei Silberlinge werden aber nicht schnöde in ein Digi-Pack oder gar ein Jewel Case eingelegt. Rockfarmers kommt als edler Kunstdruckband in Fast-LP-Format, der zu jedem Titel eine mindestens ganzseitige Comic Zeichnung oder ein künstlerisches Foto enthält.
Die CDs und die DVD stecken in Papptaschen, die in die vorderen und hinteren Buchdeckel eingeklebt sind.

Die Musik kann – ehrlich gesagt – mit der äußeren Form in diesem Fall nicht mithalten. Sie fällt auch gegenüber den bisherigen Alben ab. Von der Funk- und Soul Atmosphäre ist wenig mehr übrig geblieben als eine Stimme, die gelegentlich an einen schwächelnden Prince erinnert.

The Inspector Cluzo haben sich nun einem klassischen 70er Jahre Jam-Rock verschrieben, der in seinen besseren Momenten auf den Spuren von Jimi Hendrix wandelt. In ihn werden immer wieder einmal Wave und Nosie Rock integriert. Bei „Quit the Rat Race“ kommt dann auch ein kratziger Blues zum Zuge.

Wirklich störender Schwachpunkt ist der Gesang, der in den ruhigen Phasen, die deutlich häufiger geworden sind, eher ein schwaches Jaulen oder Jammern wird. Es ist wirklich nicht zu viel gesagt, wenn man gut die Hälfte des gebotenen Materials als Ausschuss bezeichnet, der eher nach Vorübungen im Übungsraum klingt, als nach ernst gemeinten Stücken.

Der CD-Titel Rockfarmers kommt nicht von ungefähr. Denn die beiden Non-Konformisten Mathieu Jourdain und Laurent Lacrouts haben sich – natürlich in der Gascogne – einen Bauernhof gekauft, auf dem sie nun naturverbunden und ökologisch produzieren, leben und Gänse züchten. Diese Arbeit ist auch Teil der DVD-Doku, die leider mehr mit Impressionen und einzelnen Zitaten arbeitet, als mit einer soliden Beschreibung des Projekts und seiner Hintergründe.

Norbert von Fransecky