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Let the Record show Dexys do irish & Country Soul

Info Musikrichtung: Irish Soul VÖ: 03.06.2016 (Warner) Gesamtspielzeit: 53:47 Internet: http://www.dexysonline.com

Was soll man von einem Album erwarten, das ausschließlich aus Cover-Songs besteht und bei dessen Artwork die Kleidung der Protagonisten im Mittelpunkt steht? Die Fotos im Booklet bestehen zu einem großen Teil aus Detailaufnahmen der Accessoires und die Modeschöpfer werden so erwähnt, wie sonst nur Musiker und Produzenten.

Der Albumtitel lässt bereits erahnen, dass irische Songs interpretiert werden. Das stimmt auch. Mit dem Country ist das so eine Sache. Eigentlich wird das nur durch Johnny Cashs „40 Shades of Green” gerechtfertigt. Die Namen Bee Gees, Joni Mitchel und Rod Stewart weisen in andere Richtungen. Bleibt der Soul – und der ist da – nur nicht mehr so intensiv wie auf den oft recht heißen Frühwerken.

Let the Record show Dexys do irish & Country Soul ist ein überwiegend ruhiges Album. Da gibt es die wunderbare Crooner Ballade „I'll take you home again, Kathleen”, die schöne Schnulze „To love somebody“ oder den ruhigen Walzer „Smoke gets in your Eyes”. Gelegentlich („How do I live“) scheint Van Morrison Pate gestanden zu haben.

Gelegentlich köchelt das Ganze auf. „You wear it well“ kommt etwas kraftvoller und verfügt über einen schönen melodischen Refrain. Die muntere Fun-Nummer „Grazing in the Grass“ ist recht nett. Und dann gibt es da noch den kleinen Folkie „Curragh of Kildare“.

Ja, das Cover passt zu dem Album. Es ist lässig entspannt, wie die weiten fließenden Stoffe, die die Musiker umschmeicheln. Und so umschmeichelt es den Hörer. Dabei bleibt man elegant reserviert. Die guten Klamotten sollen doch nicht durchgeschwitzt werden. Das war beim Debüt 1980 mit Songs wie „Burn it down“ und „Geno“ noch ganz anders. Aber das Album Searching for the young Soul Rebels haben wir ja hoffentlich alle im Regal stehen. Warum soll Kevin Rowland es also wiederholen?

Die Dexys sind nicht Dexys Midnight Runners, aber das darf man 35 Jahre später auch nicht erwarten!

Norbert von Fransecky