Reviews
Generation Goodbye
Info
Musikrichtung:
Hard Rock, Melodic Metal
VÖ: 08.07.2016 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 47:46 Internet: http://www.kissin-dynamite.de http://www.facebook.com/Kissindynamiterocks |
Megalomania, das letzte Album von Kissin' Dynamite hat mir ja so gar nicht gefallen. Zu viel Großkotzerei, zu viel überflüssiger Bombast, zu viel externe Produzenten, zu wenig von der Band selbst. Klang eher so, als wolle man ganz nach oben, koste es was es wolle. Und ein Team hinter der Band hatte das Geschäft gewittert und griff dem Quintett ordentlich unter die Arme.
Glücklicherweise haben die Jungs selbst gemerkt, dass da etwas falsch läuft. Man wechselte kurzerhand das Business-Umfeld, machte sich komplett selbständig und kümmert sich nun auch in künstlerischen Dingen um sich selbst. Und das ist verdammt gut so! Denn mit Generation Goodbye löst die Band endlich das ein was sie damals mit ihrem zweiten Album Addicted to Metal versprochen hat.
Die neue Platte ist ein Werk einer Band, die mittlerweile genau weiß was sie will und wie man dies umsetzt. Die Songs klingen ziemlich stringent und man hampelt nicht mehr zwischen den Stühlen umher. Metallisch angehauchter Hardrock mit großen Gesten und noch größeren Refrains sowie tollem Gesang steht auf dem Programm, allerdings stets mit einem Augenzwinkern (das man der Truppe dieses Mal auch wieder abnimmt) eingetütet. Der Titeltrack rollt zwar in Bon-Jovi-Manier daher (Stichwort: „Lay your hands on me“), aber spätestens mit dem hymnischen Refrain ist man drin. „Hastag your life“ drückt als kraftvolle Melodicmetal-Nummern noch ein Pfund mehr.
Was hier auffällt: Kissin' Dynamite setzten sich in einigen Songs kritisch, aber mit Humor mit ihrer „Generation Kopf unten“ und dem Smartphone-Wahn auseinander. Zweiter Punkt: Das Songwriting ist teilweise ziemlich simpel und sehr auf maximalen Einschlag ausgerichtet. Das kann man jetzt negativ sehen. Auf der anderen Seite beweisen die Jungs ein gutes Gespür für sofort ins Ohr gehende Arrangements, was auch Songs wie „Larger than life“, „Somebody to hate“ oder das schmissige „She came she saw“ beweisen. Den größten Schritt nach vorne gemacht und sein Quäntchen zum Gelingen des Ganzen beigetragen hat zweifelsohne Sänger Hannes Braun. Er ist mittlerweile ein ziemlich guter Sänger mit interessanten Nuancen in der Stimme geworden, der auch noch so einfache Songs mit Leben füllt.
Machen wir es kurz: Generation Goodbye gefällt und zeigt wie zeitgemäßer Hardrock mit Blick in seine goldene Historie (nämlich die 80er) anno 2016 zu klingen hat.
Mario Karl
Trackliste
1 | Generation Goodbye | 4:18 |
2 | Hashtag Your Life | 4:02 |
3 | If Clocks Were Running Backwards | 4:27 |
4 | Somebody To Hate | 3:39 |
5 | She Came She Saw | 4:18 |
6 | Highlight Zone | 3:55 |
7 | Masterpiece | 4:14 |
8 | Flying Colours | 4:50 |
9 | Under Friendly Fire | 3:52 |
10 | Larger Than Life | 4:00 |
11 | Utopia | 6:11 |
Besetzung
Jim Müller (Gitarre)
Ande Braun (Gitarre)
Steffen Haile (Bass)
Andreas Schnitzer (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |