Reviews
House Of Sky
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Soft Pop
VÖ: 15.06.2016 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 68:29 Internet: http://michaeltomlinson.com/index.htm http://www.hemifran.com/index.html |
Michael Tomlinson wurde in Texas geboren und lebt seit 1983 an der Westküste der USA, in Seattle, Washington.
Man mag geteilter Meinung sein über seine Musik, jedenfalls hat mich seine Platte aus dem Jahre 2009, “The Way Out West“, sehr begeistern können. Einerseits könnte man durchaus den Begriff “Kitsch“ verwenden, andererseits aber auch, und so sehe ich es, produziert Michael seit Jahren unverdrossen absolute “Wohlfühl-Musik“.
Patricia O'Driscoll, ja, sie war es erneut, die Inspiration war für einen Großteil der Musik. So führt der Künstler einleitend aus: So many of these beautiful songs would not exist if Patricia O’Driscoll and I hadn’t come into each other’s lives eleven years ago..
Einige Songs sind speziellen Personen gewidmet, so „“Wyoming Wind“ zu Ehren von Randall Hall, einem Betreiber einer Radiostation, oder “Seeds Of Love“ dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter.
Fast 600 Menschen sind es, denen Michael auch dafür dankt, dass sie ihm bei seiner Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung des neuen Albums geholfen haben. Sie alle sind auf seiner Webseite genannt worden.
International leider ziemlich unbekannt geblieben, kann der Künstler bereits auf eine stattliche Anzahl von Veröffentlichungen zurückblicken, die mittlerweile die Zahl 10 locker überschritten hat.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass er sich 1991 aus dem, wie er es seinerzeit nannte, “the music bidnis“, müde von gängigen System der Plattenindustrie, zurückgezogen hatte und 1995 ein eigenes kleines Label, Desert Rain Records, gründete. So war und ist ihm lokaler Erfolg durchaus beschert worden, doch ohne weitläufige Vertriebsmöglichkeiten ist es in diesem Geschäft eben sehr schwer, einen erweiterten Bekanntheitsgrad zu erwerben.
Dabei hat seine Musik durchaus das Zeug dazu, sind die Songs doch einwandfrei im Verbund von Komposition, Arrangement und Texten. Man spürt förmlich die große Sorgfalt, die auch in das neue Projekt gesteckt wurde. Darüber hinaus gibt es viele Feinheiten zu entdecken in den Songs, subtile Elemente, feine Nuancen, wie zum Beispiel die Gitarre bei “Thanks For The Wind“, mit dem dezent perkussiven Anschlag, oder die Verwendung von Instrumenten wie dem Rain Stick, zum Beispiel bei “All This Water“ kurz eingestreut in einen kleinen Break. Ja, man muss schon dabei bleiben, sich konzentriert der Musik hingeben, und als positiver Nebeneffekt wird Entspannung gleich mitgeliefert.
“Since You Came“, hier sind es ganz dezente Perkussion und eine kurze Einflechtung einer Bariton-Gitarre und einer Mandoline, und dazu knurrt ganz samt der geschmeidige Bass, ja, Dan Mohler ist ein sehr einfühlsamer Bassist, der auch für den fließenden Rhythmusfluss sorgt. Und das ist die Sorgfalt, von der ich sprach, hier wird ganz einfühlsam vollbracht, Feinheiten einzuflechten zur Gestaltung des samtweichen Gesamtsounds.
Und noch immer ist es die Stimme, die einen unverwechselbaren Charakter aufweist, mit ganz weichem Ausdruck, schwingend in den Harmonien, und so geht sie auch mühelos mit mitunter jazzigen Phrasen in einigen Songs um.
Das ist wiederum Musik, die Herzen öffnen kann, und es gibt nicht mehr viele Künstler, die in diese Richtung marschieren, erneut assoziiere ich James Taylor, Dan Fogelberg und eine ganze Menge der Stimmung von Michael Franks, aber stets bleibt sie eigenständig, die Musik von Michael Tomlinson. Sollte ich einen Lieblingssong wählen, fiele es mir derzeit schwer, denn die Stimmung ist sehr einheitlich, ich denke, nach und nach mag sich der eine oder andere Favorit ergeben.
Und so fühlt man sich beim Hören mit dem Künstler verbunden, diese Nähe ist nicht selbstverständlich, Michael schafft das einfach, das ist bewundernswert.
Alle Texte sind auf seiner Webseite nachzulesen, einige sehr schöne lyrische Momente gibt es…
And a violin plays on the wind, or it's maybe just your sigh
And it wraps around your heart and mine
And I begin to move you side to side
And all the stars up in the sky are falling in your eyes.
I still sing a gentle song for everybody, everyone
And I trust it will find it’s way to you
All the love that ever was is still right here
And we only ever had to breathe it in, breathe it in.
Trackliste
2 Wyoming Wind
3 Thanks For The Wind
4 Daddy O‘
5 All This Water
6 Since You Came
7 House Of Sky
8 A Good Life
9 These Are Heaven
10 You Move Me
11 Over The Moon
12 Prairie Dog Moon
13 Seeds Of Love (for Jimmy Carter)
14 Winter Ride
15 My Wayward Friend
16 Breathe It In
Besetzung
Jay Kenney (co-producer, engineer, multi-instrumentalist)
Brian Dian (acoustic guitar)
Dan Mohler (electric bass)
Terry O’Brien (acoustic guitar - #13)
Gabriel Isaac (electric guitar - #2, 3)
Matvey Kostukovsky (clarinet - #3)
Fritz Schindler (mandolin - #6)
Nate Madsen (saxophone - #10)
John Griffin (backward cowbell, rain stick, clown horn, hand claps, finger snapping)
Kathie Brodie (clapping & snapping)
Anne McKivergan (clapping & snapping)
Chuck McLeod (clapping & snapping)
Judy Kitt (clapping & snapping)
Bill Yunnir (drums)
J.W. “Jess“ Phyne (drums)
Biets Pyrmanit (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
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