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Big Jon Atkinson & Bob Corritore

House Party At Big Jon’s

Info Musikrichtung: Blues VÖ: 20.05.2016 (Delta Groove) Gesamtspielzeit: 62:26 Internet: http://www.bigjonandthenationals.com/ https://bobcorritore.com/ http://www.in-akustik.com/de/ http://www.deltagrooveproductions.com/

Big Jon Atkinson ist ein junger aufstrebender Bluesmusiker, geboren 1988. Dieses ist seine dritte Platte unter eigenem Namen.
Für diese Aufnahmen aus seinem Studio, dem Big Tone Studio in San Diego, hat er altes Equipment verwendet, und das spiegelt sich dann auch im Sound dieser Einspielungen angenehm wider.

Zusammen mit dem hervorragenden Blues-Harper Bob Corritore hat er eine Platte vorgelegt, die Musik bietet, wie man sie heute nur noch selten hört, wenn es um modernen „bleichgesichtigen“ Blues geht. Es ist nicht der Mainstream-Blues-Rock, sondern als Basis die Tradition, die uns diese kleine Zeitreise spendiert. Dennoch klingt hier nichts antiquiert, sondern frisch, die Verknüpfung von Einst und Heute ist trefflich gelungen. Dazu beigetragen haben auch einige farbige ältere Musiker, zum Beispiel der 1937 geborene Willie Buck, Alabama Mike, mit 52 Jahren auch nicht mehr der Jüngste, Dave Riley, Jahrgang 1949, und letztlich der Senior, im Jahre 1929 geboren – Tomcat Courtney. Dieses mag einer der Gründe sein, warum diese Musik so unglaublich authentisch klingt.
Alle Beteiligten nehmen die gegenseitige Spielfreude auf und somit ist ein Sound entstanden, der die Talente jedes Einzelnen herauskehrt und zu einem Hörvergnügen führt, das Frohlocken lässt!

Wir hören also zeitlosen Blues, der sich verschiedener Stilarten bedient, meistens gibt es Chicago Blues, aber auch Richtung Louisiana geht es lasziv und schleppend mit “It Wasn't Easy“, “At the Meeting“, “ I'm Gonna Miss You Like the Devil“ und “I’m A King Bee“, und hin und wieder ist ein kleiner Schuss aus Texas dabei. Emotional sehr ausdruckstark zieht die Musik ihre Runden. Hier wird gezeigt, wie man auf moderne Art und Weise Tradition mit dem Heute verbinden kann und Freunde traditioneller Bluesformen als auch solche, die mehr auf Blues Rock stehen, zufrieden stellen kann. Allerdings ist diese Musik doch ein wenig mehr puristisch, als es Liebhaber der Musik von Joe Bonamassa & Co. Möglicherweise verkraften könnten. Denn diese Musik schwimmt gegen den Strom, gegen den Trend. Und diese Platte ist eine wichtige Ergänzung für jede Blues-Sammlung.
Schon jetzt bin ich mir sicher, dass diese einer meiner persönlichen Blues-Platten des Jahres ist!

Wolfgang Giese