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Reviews

Glass

No Stranger to the Skies


Info

Musikrichtung: Prog

VÖ: 06.2004

(Musea)

Gesamtspielzeit: 100:53

Kann eine französische Scheibe Krautrock sein? Dass ist sicher Definitionsfrage. Die Einflüsse der Deutschen ist bei Glass jedenfalls unüberhörbar. Und somit dürfte die Exhumierung dieser Band für traditionsbewusste Proggies zweifelsohne ein gefundenes Fressen sein.

CD 2 beginnt mit dem ältesten Stück der CD von 1973. Gut dass dabei steht, dass diese CD Seite live eingespielt wurde, hätte ich sonst nämlich nicht bemerkt. Soundtechnisch macht sich weder das Alter der Aufnahme, noch die Live-Situation bemerkbar. Wir hören sehr phantasievollen Prog, der die frühen Genesis mit Krautrock im Stile des Grobschnitt-Debüts mischt. Dazu passt das von sphärischen Keyboards und akustischer Gitarre geprägte “Home“ aus demselben Jahr.
Dazwischen steht das 75er Werk “Changer“, beim dem sich ein Billy Joel-Piano (Piano Man-Phase) mit dem Synthesizer abwechselt. Ebenfalls sehr unterschiedliche Parts hat der Schlusstrack (1975). Zu Beginn hören wir düstere Streicher, die wohl von Deep Purples Concerto inspiriert wurden. Dann knallt plötzlich ein Hellmut Hattler-Bass daziwschen um eine Schlussphase einzuleiten, die zwischen rockigem und sphärischem Kraut wechselt.

CD 1 entstammt fast durchgehend dem Jahr 1975. Lediglich das Schlussstück ist im August 77 aufgenommen wurden. Der 75er Opener wurde 1977 und 78 nachbearbeitet. Er erinnert an die deutschen Elektroniker der 70er in seiner sehr organischen, harmonischen und natürlichen Ausprägung besonders an Michael Rother. In diese Tradition passt auch “Domino“, das zusätzlich jazzige Elemente einbaut.
Offenbar haben Glass in ihren späteren Monaten die Power für sich entdeckt. “The myopic Stream“ ist zwar noch einmal sehr ruhig und sphärisch. Dafür spielen bei ”Give the Man a Hand” Bass und Drums eine prägende Rolle und das jüngste Kind “For Ursula Major and Sirius the Dog Star“ kommt nach dem bisherigen Glass-Werk überraschend kraftvoll und rhythmisch herüber.



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1 (The Studio Sessions)
1 No Stranger to the Skies (9:14)
2 Give the Man a Hand (6:25)
3 Domino (8:24)
4 The myopic Stream (8:17)
5 For Ursula Major and Sirius the Dog Star (12:12)

CD 2 (The “Live” Recordings)
Broken Oars (29:55)
1 Broken Oars Pt 1 (5:57)
2 Broken Oars Pt 2 (5:05)
3 Broken Oars Pt 3 (8:07)
4 Broken Oars Pt 4 (7:36)
5 Broken Oars Pt 5 (2:07)
6 Broken Oars Pt 6 (1:01)
7 Changer (10:54)
8 Home (2:55)
9 Patrice Mersault's Dream (12:29)

Besetzung

Jeff Sherman (Keys, B, Git)
Greg Sherman (Keys)
Jerry Cook (Dr, Perc)
und
Paul Black <1> (Dr, Perc, Flöte)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger