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OZmotic

Liquid Times

Info Musikrichtung: Ambient / Electronica / Field Music VÖ: 15.03.2016 (Folk Wisdom / SObject) Internet: http://www.OZmotic.it

OZmotic ist ein italienisches Duo das elektronische Sounds mit traditionellen Instrumenten zu einem ganz eigenen Sound verschmilzt. Liqid times ist ihre dritte Arbeit, die in einem schön gestalteten dreifach-Fold-Out-Digipack erscheint.

Ihre Soundscapes sind zumeist mit vielen Fieldrecordings (Vogelzwitschern, Wassertropfen, etc. ) unterlegt. Die eingesetzten, echten Instrumente werden hingegen zumeist derart verfremdet, dass man sie kaum erkennt. Ausnahme stellt hier die wunderbare Gitarre von Gast Christian Fennesz dar, die z.B. im schwebend schönen "Rememberance“ eine unglaublich schöne Melodie wiedergibt. Das Stück an sich basiert auf breitflächigen aber dennoch sehr sanft eingesetzten elektronischen Soundscapes kreiert aus Fieldrecordings und elektronischen Perkussionen. Ein klares Highlight der Scheibe.

Doch OZmotic erzeugen nicht nur sanfte Ambientklänge, nein, da darf die Gitarre im eben erwähnten Stück gern auch zum Ende hinaus schwer verzerrt und gewaltig daher kommen, oder aber die Elektronik darf auch gern sehr rhythmisch mit Anleihen an Techno daher kommen. So entesteht ein Album aus acht Stücken (+ zwei Remixes) mit vielen Facetten zwischen Ambientenklängen, experimentellen Sounds und dunklen Drones (“Techne“) und tanzbaren Elektronik-Stücken. Es darf auch mal ein glasklare Flöte erklingen, die ein trauriges Licht über dunkle Drones einbringt und es dürfen auch mal experimentell einfach nur seltsame rhythmische elektronische Klänge scheinbar durcheinander erscheinen. Auch rituell wuchtig klingende Beats der Marke Dead Cand Dance dürfen mal auf ambiente Fieldrecording-Scores treffen. Auch eine Portion Psychedelik, wenn auch sehr dunkle, ist durchaus in diesem ungewöhnlichen Mix zu finden.

Liquid Times ist ein spannendes, experimentelles und unterhaltendes Werk der elektronischen Musik das bei jedem Hören neue Facetten preisgibt und vor allem auch immer ein neues Hören herausfordert.

Wolfgang Kabsch