Reviews

Jan van Duikeren’s JVD4

Dear John

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 08.04.2016 (Challenge) Gesamtspielzeit: 56:10 Internet: http://www.challengerecords.com http://www.in-akustik.com/

Ja, so kann es klingen, wenn Freunde miteinander musizieren.
Der 40jährige Trompeter Jan van Duikeren und der doppelt so alte Schlagzeuger John Engels haben mit drei weiteren Freunden dieses Album eingespielt.
Jan van Duikeren hat sich in der niederländischen und auch internationalen Jazzszene bereits einen Namen gemacht und war/ist gern gesehener Begleiter bei vielen bekannten Musikern. Er zählt mit seinem energiereichen als auch lyrischem Spiel zur neuen Generation der Jazzmusiker, auch außerhalb der Jazz-Szene aktiv.
Engels gilt als einer der besten Schlagzeuger der Niederlande und ist seit 1953 professionell aktiv. Wahrscheinlich auf etwa 150 Schallplatten wirkte er mit, begleitete namhafte amerikanische Jazzmusiker bei ihren Europa-Tourneen und als einer der Höhepunkte mag seine Zusammenarbeit mit dem Trompeter Chet Baker in den 80ern gewesen sein.

Aufgenommen wurde diese wie eine Jamsession klingende Einspielung am 22. und 23. Juni 2015 im
‘De Roode Bioscoop, Amsterdam‘.
Mit “Cat Walk“ startet die Platte in bester Bop-Manier und der Trompeter klingt auch in etwa wie Kollegen aus der Ära der Blütezeit dieser Musik, etwas in Richtung Kenny Dorham zum Beispiel. Balladen wie “Buster's Tune“ runden die Platte im Wechsel stimmungsvoll ab und “Erbarme Dich, Mein Gott“ von Bach erfährt eine ganz melancholisch-schöne Stimmung durch den Einsatz des Dämpfers auf der Trompete. Der Einsatz von Benjamin Herman auf “Candy“ bringt noch einen Hauch Charlie Parker mit ins Spiel. Aber eigentlich scheint John Engels die Zügel oft genug in der Hand zu haben, mit seinem stets prägnanten und energiereichen Spiel, treibend, zurückhaltend, gestaltend.

Der Trompeter hat Engels einen Brief im Booklet geschrieben, er endet: This one’s for you. Or maybe should I end by quoting one of your favorite songs by Shirley Horn: Here’s to life!
Cheers!
Jan

Wolfgang Giese