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Reviews

Natalia M. King

Bluezzin T’Il Dawn


Info

Musikrichtung: Blues/Jazz

VÖ: 08.04.2016

(Challenge Records)

Gesamtspielzeit: 41:03

Internet:

http://nataliamking.com/
http://www.in-akustik.com/de/

1969 war es, als Natalia M. King das Licht der Welt erblickte. Ihre Kindheit verbrachte sie in Brooklyn. Eines Tages brach sie auf nach Paris, Gitarre in der Hand und ein Rucksack auf dem Rücken.
Eines Tages erschien ein erstes Album, mit einer Mixtur aus Folk, Rock und afrikanischen Elementen. Dann folgte eine Auszeit, Natalia war untergetaucht, für sieben lange Jahre. Nachdem sie mit “Soulblazz“ eine Platte vorlegte, die vom Jazz inspiriert, viel Blues enthielt, ist es bei der neuen Produktion so, dass auf meist bluesigem Unterbau Jazz eingeflochten wird. Und da schwebt so viel Dramatik durch den Raum, diese Stimmung lässt mitunter erschaudern, Gänsehaut entstehen. Mit fallen da sofort zwei Damen ein, die stellvertretend hierfür stehen, Billie Holiday und Nina Simone.
Auch Natalia M. King scheint in diese Schublade zu gehören, aber mit eigenem Stil, mit eigenem Ausdruck. Ja, das ist eine jener Platten, die mit ihrer Musik von Beginn an aufhorchen lassen.
Hier spürt man etwas, das Besondere, eine Botschaft, etwas, dass Persönlichkeit ausdrückt, das klingt, als würde die Künstlerin eine persönliche Geschichte erzählen mit der Auswahl der Songs.

Nach einem stark bluesbetonten Start mit “Traces In The Sand“ und emotional gefärbten Klarinettenspiel gibt es eine im Tempo leicht angezogene Version eines Songs von Billie Holiday, den man durchaus als einen für das Leben der tragischen Künstlerin typischen Song ansehen kann, eine Art “Signature Song“ eben. Hat Natalia etwa Ähnliches erlebt, dass sie ausgerechnet dieses Stück als eines der beiden Fremdtitel aufnahm? Höhepunkte gibt es auf dieser Platte einige, zum Beispiel das mit rauem Saxofonsound eingeleitete “Love You Madly“ oder jenen Song, der mir durch Mark und Bein geht, “Baby Brand New“. Im Mittelteil gibt es kurz mit angezogenem Tempo einen Teil des großartigen “Hits“ von Paul Desmond, “Take Five“. “You Came & Go“ wiederholt repetitiv diese Textzeilen und birgt dramatische Momente, und zum Schluss werden wir mit einem Song des großartigen Songschreibers Fred Neil ("Everybody's Talkin'"), der hier in einen stimmigen Blues verwandelt wird und dazu das gewisse Jazz-Feeling durch die gedämpfte Trompete erhält, verabschiedet.

Dieses Album ist einer der absoluten Höhepunkte des laufenden Jahres, das ist Musik mit purer, zur Schau gestellter Emotion auf höchstem Niveau, und dabei wie selbstverständlich mit großer Leichtigkeit vorgetragen, hier swingt es, hier quillt der Blues aus den Boxen, hier stellen sich alle Nackenhaare hoch! Und dazu passt es, dass die Musik von erstklassigen Musikern dargeboten wird, ganz besonders sind es Xavier Sibre am Saxofon und Ronald Baker an der Trompete, die mich als Jazzfreund ganz besonders ansprechen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Traces In The Sand [King] (3:23)
2 Don't Explain [Holiday/Herzog] (4:27)
3 Insatiable [King] (4:33)
4 This Time Around [King] (5:31)
5 Love You Madly [King] (4:12)
6 Baby Brand New [King] (6:50)
7 Paint It Black & Blue [King] (3:20)
8 You Came & Go [King] (5:08)
9 Little Bit Of Rain [Neil] (3:30

Besetzung

Natalie M.King (electric & acoustic guitar, voice)
Anders Ulrich (double bass)
Anthony Honnet (piano)
Davy Honnet (drums)
Ronald Baker (trumpet)
Xavier Sibre (tenor & alto sax, clarinet, flute)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger