Reviews
Somebody’s Child
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 13.05.2016 (Twanky) Gesamtspielzeit: 43:11 Internet: http://www.judithowen.net/ http://www.promo-team.de/ |
Nach dem letzten Album “Ebb And Flow“ und dem Übergangswerk “Ebbing & Flowing: Judith In Germany 2015“, legt die Dame aus Wales nun ihre neue Platte vor.
Ja, mit Joni Mitchell ist sie verglichen worden, ich habe diese Ansicht nie geteilt, und war eher der Auffassung, um das, was Joni Mitchell mit ihrer sehr eigenständigen und individuellen Art ausgedrückt hat, es doch mehr an Präsenz und Tief bedürfe. Es ist nicht allein eine stimmliche Ähnlichkeit, denn das Gesamtpaket von Mitchell hinsichtlich der Spannungsbögen in ihrer Musik, der besonderen Stimmung und Abwechslung liegt im Falle von Judith Owen für mich nicht vor.
So sollte sie ihre eigene Stimme, ihren eigenen Ausdruck finden, und hat das vielleicht mit der neuen Platte ein wenig mehr realisieren können, und das tut dem Gesamteindruck gut.
Allerdings hat mich die Stimme erneut nicht durchgehend überzeugen können. Doch hat sich diese verändert? Sowohl einen anderen Tonfall scheine ich zu bemerken, als auch zurückhaltende und rauchige Elemente, bis auf Ausnahmen bleibt mir dieses auffällig.
Und wieder sind sie dabei unter den Mitwirkenden Musiker, die einst eine Band bildeten namens The Section. Einige mögen sie vielleicht noch kennen: Waddy Wachtel, Leland Sklar und Russ Kunkel. (eine hervorragende Platte übrigens!)
Neue Aspekte eröffnen sich mit der Hinzunahme von Jazz-Elementen, man lausche zum Beispiel “We Give In“. Nun, Judith ist beileibe keine Jazzsängerin, und so ist der Vortrag in dieser Hinsicht aus meiner Sicht auch nicht vollends überzeugend, so wirkt es nicht sehr fließend und die Stimme swingt nicht so, wie es sein könnte. Aber letztlich klappt es unter diesen Umständen recht gut mit diesem Song und gibt eine interessante Neuausrichtung, wie auch bei „“Thats Why I'love My Baby“, das mir besser und passender erscheint als der vorher genannte Song. Denn hier schmiegt sich die Stimme sehr gut in dieses kuschelige Late Night-Feeling ein.
“No More Goodbyes“ ist jedoch das Metier, in dem Judith am liebsten höre, gefühlvoll und dazu nun der leichte Rauch in der Stimme, dass klingt sehr bewegend und beeindruckend, gerade auch durch die einfühlsame Streicherbegleitung.
Und – im Gesamteindruck sehe ich hier eine Künstlerin, die mehr an Profil gewonnen hat und auf dem richtigen Weg ist, sich im Sinne des Stils der 70er zu einem neuen Star im Bereich dieses Genres zu entwickeln.
Trackliste
2 Send Me A Line (3:09)
3 Mystery (2:42)
4 Tell All Your Children (2:55)
5 We Give In (2:42)
6 No More Goodbyes (3:33)
7 Arianne (3:33)
8 More Than This (3:46)
9 Thats Why I'love My Baby (2:33)
10 I'know Why The Sun Shines (4:25)
11 Josephine (3:04)
12 Aquarius (3:58)
13 The Rain Is Gonna Fall (3:34)
Besetzung
Tom Pigott Smith (violin - #1, 6, 13)
Rakhi Sing (violin - #1, 6, 13)
Meghan Cassidy (viola - #1, 6, 13)
Gabriella Swallow (cello)
Susie Winkworth (string arrangement - #1, 6, 13)
Leland Sklar (bass)
Pedro Segundo (percussion)
Waddy Wachtel (guitars)
Russell Kunkel (drums)
Carmen Carter (backing vocals)
Jean McClain (backing vocals)
Alice Russell (backing vocals)
Tom Scott (saxophones - -#5, flute - 9)
Greg Leisz (steel guitar - #6
Paul Beard (Wurlitzer - #8, 12, Farfisa organ - #12)
Harry Shearer (upright bass - #9)
Steve Lee (steel guitar - #11)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |