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Rosset Meyer Geiger

Drü

Info Musikrichtung: Piano Jazz VÖ: 15.04.2016 (Unit Records) Gesamtspielzeit: 67:13 Internet: http://www.rossetmeyergeiger.com/home.html http://www.unitrecords.com/

Drei Musiker aus St.Gallen sind es, die sich mir vorstellen mit ihrem dritten Album seit 2010.
Und abermals ein Piano-Trio, dass mich neugierig macht, welche Musik geboten werden wird, etwa eine Verbeugung vor der Tradition in der Reihe legendärer Piano-Trio-Formationen oder eine in die Zukunft weisende neue Richtung?
Drü, so der Titel in Schweizerdeutsch, das ist in der Tat sehr passend, das dritte Album dreier Musiker mit Musik auf drei Instrumenten.

Nun, der erste Song erinnert mich ganz stark an Thelonious Monk hinsichtlich des Klavierspiels. Auch wenn es mit “Dreamer“ dem Titel entsprechend etwas besonnener wird, bleibt die Monk’sche Stimmung eigentlich fast durchgehend erhalten, viel Weglassen im Spiel des Pianisten, dabei Akzente setzend. Die Drei schaffen eine gesunde Abwechslung verschiedener Elemente, so erlebe ich “Mountain Lake“ als ein Stück zwischen Schönklang und an Dissonanzen reichend, und bei “Shakeface“ kann man den Kopf inklusive Gesicht mittels dieses Grooves gar wirklich recht schütteln, kammermusikalische Momente erschallen bei “La Mer“.

Und so resümiere ich, dass man sich vor der Tradition zwar ein wenig verbeugt, aber doch eindeutig einen eigenen Weg sucht, gerade in dieser Mischung verschiedener Stimmungen, oder wenn sich Ideen spontan zu entwickeln scheinen und dem einen oder anderen Stück unerwartete Wendungen bescheren, etwas, das die Musik sehr lebendig erhält. Dabei herrscht auch hier nicht die typische Variante, wie man sie halt von vergangenen Zeiten eher kennt, dass der Pianist allein den Ton angibt, sondern es wird im Kollektiv gearbeitet. Und es klingt alles sehr entspannt und leichtgängig, ein wenig vom Gefühl einiger Produktionen des Labels ECM macht sich gelegentlich auch breit, sei es nordische Stimmung im Sinne eines Bobo Stenson oder ausdrucksstarke Momente, wie man sie von Keith Jarrett kennt.

Wolfgang Giese