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The Third Eye Foundation

Semtex

Info Musikrichtung: Drum'n'Bass VÖ: 15.02.2016 (Ici d'ailleurs) Internet: http://www.thirdeyefoundation.com

Semtex erschien vor 20 Jahren und war das Werk des gerade mal 18-jährigen Matt Elliott.

Das Album wurde seinerzeit auf einem 4-Spurrekorder quasi zu Hause aufgenommen und bildete den Grundstein der Karriere des Matt Elliot. Er veröffentlichte noch fünf weitere Alben unter dem Signet The Third Eye Foundation, nebst einigen erfolgreichen Singles, bis er sich Mitte der 00er-Jahre von der elektronischen Musik entfernte und mehr auf die Gitarre konzentrierte.

Semtex gilt als eines der Rootswerke des Drum'n' Bass, wobei es jedoch ebenfalls tief im Dark Wave und auch sogar im Krautrock verwurzelt ist. Die treibende Elektronik arbeitet mit den typischen Drum'n'Bass-Elementen. Dunkle, aber recht klare elektronische Beats treiben die Stücke voran. Doch darüber liegen wahre Wall of Sounds. Gesample Gitarren, eben genau von diesen Wall-of-Sound- oder auch Shoegaze-Bands, die eigentlich viel zu laut abgemischt sind, ergeben eine musikalische Masse in welcher der Hörer wahrlich ertrinken kann. Wenn sich dazu die engelsklare, jedoch in den Hintergrund gemischte, melancholische Stimme der Sängerin Kate Wright gesellt, ergibt sich ein perfekter Mix aus Shoegaze und Drum'n'Bass (wie im zweiten Stück einfach nur perfekt zelebriert).

Beachtlich ist auch die Tiefe, welche die Stücke entwickeln. “Dreams on his fingers“ eröffnet mit tiefen Beats, schleppenden Perkussionen und den etwas in den Hintergrund gemischten, gesamplten Gitarrenwänden. Auch hier erklingt die Stimme der Sängerin, ganz weit im Hintergrund - mystisch, bombastisch.

Semtex hat die Zeit sehr gut überstanden. Gerade in Zeiten, wo Bands wie Archive ähnliche Mischungen aus modernen Beats und Artrock machen, scheint dieses Urwerk wieder innovativ und modern. Was der damals blutjunge Mann hier vor 20 Jahren gemacht hat, war unglaublich innovativ und spannend. Ein Album das es definitiv verdient hat, wieder und neu entdeckt zu werden.

Wolfgang Kabsch