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Monsters of Liedermaching

Wiedersehen macht Freude

Info Musikrichtung: Liedermacher / Comedy VÖ: 08.04.2016 (Notolose / Soulfood) Gesamtspielzeit: 57:21 Internet: http://www.monstersofliedermaching.de

Geht ihnen die Luft aus? Nein, so schlimm ist es nicht. Die Monsters reizen die Lachmuskeln nach wie vor, retten sich vor den Niederungen der Comedy, indem sie Fremdschäm-Gags konsequent außen vor lassen, und verbreiten eine Power, wie eine Rockband.

Allerdings können die Prädikate „richtig schön schräg“ und „genial“ nicht mehr ganz so oft vergeben werden, wie auf den Vorgängeralben. Etwa ein Drittel der Titel von Wiedersehen macht Freude ist mau, blass und witzlos. Dazu gehören das niveaulose Sauflied „Cola Korn“, „Pissen gehen“, das auf einer schrägen Idee fußt, aber schwach umgesetzt wird und „Frauenmagnet“, für das man sich nicht mal fremdschämen kann.

Aber das ist nur die glanzlose Seite eines wie üblich starken Albums. Und wenn zwar der Text sinnfrei ist, der Song aber wie im Fall von „Waschbär“ als geiler Rock’n’Roll los rotzt, macht das Ganze dennoch Spaß. Ähnliches gilt für das textlich etwas zu spätpubertäre „Doublefuck“ oder den fröhlichen Gitarrenpop „Klingeln am Balkon“, der das Album eröffnet.

Aber was wäre ein Monsters-Album ohne die wirklich genialen Trocken-Humor-Granaten? Und auch die finden sich hier wieder. Absolut genial kommt „Der Nachbar“. Natürlich ist das Thema der Ruhestörung durch einen fickenden Nachbarn alles andere als Pulitzerpreis verdächtig. Aber die Monsters bringen das schräge Thema immer noch einmal so genial auf den Punkt, dass man aus dem Lachen kaum noch raus kommt. Und wenn man dem NSA-Mitarbeiter „Mr. Parker" auf die Schliche kommt, ist das eher ein Angriff auf die Lachmuskeln, als auf das System der US-amerikanischen Geheimdienste. Highlight Nummer drei ist die Bastelanleitung für „Flitzepfeile“.

Dazu kommt die echt schrägen Nummern „Fisseln“ und „Salatblatt“, die Verarbeitung von Douglas Adams‘ SF-Satire Per Anhalter durch die Galaxis in „42“ und die Anti-Veggie-Hymne „Niedlich“.

Mehr als genug, um auch in diesem Fall eine dringende Kaufempfehlung auszusprechen.

Norbert von Fransecky