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Driftmachine

Eis Heauton

Info Musikrichtung: Psych Dub / Experimental Electronic VÖ: 22.02.2016 (Hallow Ground) Internet: http://www.soundcloud.com/umor/driftmachine-rungler-stativ http://www.hallowground.com

Das Berliner Dup Driftmachine legt nach seinem eher songorientiertem Erstling Nocture, vier über ihre Modular-Systeme kreiert Soundscapes vor.

Der Einstieg “Rungler Statik“ wälzt sich über knappe acht Minuten zu schweren, langsamen Dub-Rhythmen noch recht melodisch dahin. Die melancholische, fast schon bedrohliche Atmosphäre wird vom treibenden Beat vorangetrieben und lässt so ein eingängiges Stück entstehen.

Das ändert sich beim zweiten Stück “Das trunkene Schiff“. Hier entfällt der treibende Beat, dafür ertönen dunkle, modulare Sounds, die einen irgendwie melodischen Rhythmus erzeugen. Dazu erklingen mal psychedelische, elektronische Sounds und mal knarzende, wie Perkussion wirkende elektronische Geräusche. Ein sehr fragiles, irgendwie melodisches und doch zerfasertes Stück.

“Sunlit Reverie“ wird dann wieder etwas vollmundiger, aber gleichzeitig noch eine Spur dunkler und melancholischer. Dunkle Keyboardbässe treiben das Stück ganz langsam voran und hallen tief und glockenartig nach. Darüber erklingen wiederum psychedelisch anmutende Keboardklänge, die dem sehr, sehr langsamen Walzerrhythmus eine traurige und Soundtrackartige Note verleihen. Ein sehr starkes Stück.

Das abschließende Titelstück wartet dann wieder mit puckernden Sounds und atmosphärischen Klängen auf. Hier kommt keine Melodie zum Tragen und auch auf Bässe wird verzichtet. Die elektronischen Klänge bilden melodische Elemente und perkussive Sounds gleichzeitig ab. Im Gegensatz zum Rest des zu kurzen Albums fällt ausgerechnet das Titelstück ein wenig ab, verkommt es Mangels spannender Wendungen oder Effekte doch ein wenig zu Hintergrundsound.

Im Übrigen wurden drei der vier Stücke quasi von den modularen Synthesizer-Systemen der beiden selbst eingespielt. Laut Info gaben die Musiker nur wenige technische Parameter ein und ließen den Systemen dann freien lauf. Wie man sich das tatsächlich vorzustellen hat ist mir leider nicht bekannt. Insgesamt entstanden hier vier sehr interessante Soundscapes die zusätzlich auch noch sehr gut hörbar sind und einen super Soundtrack für das eigene Kopfkino abgeben. Dank der starken ersten drei Tracks liegt hier dennoch ein sehr starkes, experimentelles Werk vor welches spannende Klänge mit Hörbarkeit verbindet.

Wolfgang Kabsch