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Reviews

Adam Green

Aladdin


Info

Musikrichtung: Americana / Psych Folk / Psych Pop

VÖ: 29.04.2016

(R.D.S. Rough Trade)

Internet:

adamgreen.info/

Das amerikanische Independent-Wunderkind Adam Green ist inzwischen auch schon in der Mitte seiner 30er. Der sehr fleißige Sänger, Komponist und Künstler (Zeichnen, Film und bildende Kunst) hat sich für sein achtes Album Aladdin ungewöhnlich lange Zeit gelassen. Sein letztes Werk ist 2010 erschienen. Zwischenzeitlich hat er aber auch noch andere Projekte verwirklicht. Ein anderer Grund für die lange Zeit ist jedoch auch das Gesamtkonzept der neuen Arbeit, die die Musik des Albums, Teile seiner bildenden Kunst und einen Film zusammenbringen.

Dabei kommt das Album auf knappe 40 Minuten, von denen einige Minuten nur Gimmicks und / oder Sequenzen aus dem Film sind. Die Musik an sich basiert sehr stark auf Americana, oder darf ich auch Country & Western Musik sagen?

Wer bei letzterem Ausdruck nun zurückschreckt, sollte sich dies jedoch zwei Mal überlegen. Denn wenn auch wirklich urtypische Country-Balladen wie “Trading our Geaves“, die schon fast ein wenig über der Kitschgrenze liegen, enthalten sind, ist Aladdin trotzdem ein gut hörbares Album. Das liegt daran, dass die Stücke mit einer guten Portion schwummriger Westcoast-Psychedelic, aber auch oftmals modernen, elektronischen Spielereien überzogen wurden. Und natürlich trägt auch die große Spielkunst der beteiligten Musiker eine große Rolle.

Für mich teilt sich das überwiegend relaxt, etwas melancholisch und doch nicht düster gestimmte Album in zwei Teile auf. Die erste Hälfte bietet noch eher modern arrangierte Songs bei denen der Countryanteil mehr in den Hintergrund tritt und der Sound mich persönlich öfter an die coolen, späten Stranglers-Alben (Skin Deep) und der etwas poppigeren Neopsychedelia von Mitte der 80er Jahre erinnert. Und gerade diese stücke sind vielfach mit modernen Loops und Effekten unterlegt, was ein großes Hörvergnügen bietet.

Im zweiten Teil nehmen die Schnipsel aus dem Film überhand und die Musik wird traditioneller. Dies geschieht überwiegend mit sehr guten Songs und interessanten Ideen, fällt insgesamt jedoch ein wenig ab.

Trotzdem ist Aladdin ein sehr gutes und spannendes Album geworden. Hierzu trägt die markante Stimme natürlich ebenfalls bei. Man fühlt sich nicht selten an Johnny Cash oder Elvis erinnert.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Fix My Blues
2God = Humans
3Nature of the Clown
4Aladdin Are You OK?
5Someone Else's Plan
6Time Chair
7Never Lift a Finger
8TechnoFungal Insect Species
9Birthday Mambo
10Chinese Dance Theme
11Me from Far Away
12Do Some Blow (With Me)
13I Only Take Cocaine
14Phoning in the Blues
15Trading Our Graves
16Life in a Videogame
17No Masterpiece Policy
18Interested in Music
19What Is Dying Like?

Besetzung

Stella Morgawa: Schlagzeug
Rodrigo Amarante: Instrumente
Josiah Stainbrinck: Instrumente
Adam Green: Gesang, Gitarre
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger