Reviews
New Birth
Info
Musikrichtung:
Jazz
VÖ: 22.04.2016(1978) (Xanadu Master Edition) Gesamtspielzeit: 45:30 Internet: http://www.in-akustik.de/de/ http://www.elemental-music.com/releases/xanadu-master-edition-series-2/ |
Ein nur kurzes Leben war ihm beschert, dem in Brooklyn geborenen Saxofonisten Bob Berg.
So lebte er vom 7.April 1951 bis zum 5.Dezember 2002, als er an den Folgen eines Autounfalls starb.
Bereits im Alter von sechs widmete er sich dem Studium des klassischen Pianos und als er dreizehn war, wechselte er zum Saxofon. Sehr beeinflusst wurde er von John Coltrane und zählte zusammen mit Michael Brecker zu jenen Saxofonisten, die die stark expressive Spielweise des Vorbildes annahmen und weiterführten.
Neben Jahren in den Bands von Horace Silver und Cedar Walton, geschult in Hard Bop, war er später auch Mitglied in einer der Formation von Miles Davis.
Doch 1978 war es, dass er auf Xanadu Records seine erste Soloplatte veröffentlichte - New Birth. Zwar stark orientiert an der Spielweise des Hard Bop schien er dem seinerzeit weit verbreiteten Fusion-Gedanken vieler ehemaliger Jazzer Tribut zu zollen, indem diese Band neben akustischen Instrumenten auch E-Bass und E-Piano einsetzte. Später gab es hierzu auch noch mehr von ihm zu hören.
Doch auf dieser Platte sind es nur Spuren und die Hinzunahme des Perkussionisten Figueroa erhielt die Musik darüber hinaus noch eine starke Latin-Färbung. So wurde dieser grundsätzliche Hard Bop kräftig erweitert und erhielt eine regelrechte Frischzellenkur, sehr zugänglich ist die Musik, und könnte so auch Fans des Fusion-Genres zusagen. Die Auswahl der Stücke sorgt für allerlei Abwechslung und so manch ein Song erhielt so eine ausdrucksstarke Neuinterpretation, ganz besonders möchte ich den von Leon Russell geschriebenen Klassiker “This Masquerade“ erwähnen. George Benson hatte diesen Song aus 1972 bereits 1976 in sein Repertoire aufgenommen. Diese Version ist sehr beeindruckend, das nach kurzem Thema startende Saxofonsolo im Besonderen, zeigt es den Musiker doch von seiner stärksten Seite, schade, dass er eigentlich nie bekannter wurde.
Sehr bewegend empfinde ich seinen Vortrag bei der einzigen Eigenkomposition, “Neptune“, hier wird richtig hart geswingt.
Neben ihm sind natürlich auch der Trompeter Tom Harrell und der Mentor, Cedar Walton am Piano, lobenswert zu erwähnen, sowie die wie ein Uhrwerk laufende Rhythm Section, die darüber hinaus viele bemerkenswerte und prägende Impulse liefert.
Kurzum, in damals schwierigen Zeiten für Jazz hat Berg die Klippe Fusion geschickt umschifft mit dieser mehr als empfehlenswerten Platte.
Nach dem längsten Stück der Platte, “Magic Carpet“, gibt es beim Bonus ein wenig Verschnaufpause, hier handelt es sich um einen Solobeitrag von Cedar Walton.
Trackliste
2 Pauletta
3 Neptune
4 This Masquerade
5 Shapes
6 Magic Carpet
7 I’ll Let You Know
Besetzung
Tom Harrell (trumpet & flugelhorn)
Cedar Walton (piano & electric piano)
Mike Richmond (bass & electric bass)
Al Foster (drums)
Sam Figueroa (congas & miscellaneous percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |