····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ····· Uriah Heep auf Abschiedstour ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Julian Lage

Arclight


Info

Musikrichtung: Jazz/Fusion

VÖ: 11.03.2016

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 36:49

Internet:

http://www.julianlage.com/

Der US-amerikanische Gitarrist Julian Lage wurde am 25.Dezember 1987 geboren und lebt seit einigen Jahren in New York City.
Aufgewachsen in der San Francisco Bay Area, trat er bereits im Alter von sechs Jahren öffentlich auf und galt mithin als Gitarren-Wunderkind. Unter anderem als Musiker in der Band des Vibrafonisten Gary Burton, der schon manch‘ einen berühmten Gitarristen förderte, wurde sein Name etwa 2004 und 2005 bekannt, und 2009 erschien dann bereits sein Debütalbum, “Sounding Point“.

Im Allgemeinen ist mir der Musiker eher als Jazzer mit Ausflügen in Richtung Folk und europäischer Klassik mit einem Schuss Rock bekannt geworden, und durch sein überwiegend akustisch orientiertes Spiel, manchmal auch an Ralph Towner erinnernd. Auch wesentlich länger in der Spielzeit waren die Stücke. Und nun gibt es kurze Songs, von denen nur zwei die Vier-Minuten-Grenze knacken.
Und dazu spielt er nun eine typische E-Gitarre, die beim einen oder anderen Stück dann auch noch recht kräftig verstärkt wird, wie sogleich beim Eröffnungstitel. Jazz ist das eigentlich nicht, hier haben Elemente des Rock durchaus einen starken Einzug gehalten. Doch irgendwie plätschert dieses Stück relativ belanglos dahin. Packender ist da dann schon gleich der persische Teppich (“Persian Rug“), der mit flotten Swing ein Gute-Laune-Gefühl erzeugt.

Mitunter, in einigen Sequenzen, erinnert mich die Spielweise an jene von Kollegen wie Danny Gatton oder Bill Frisell, insofern ist die Musik auch relativ abwechslungsreich gestaltet. Dafür sorgt dann auch das im Lineup nicht aufgeführte Vibrafon, das bei einigen Titeln zum Einsatz kommt. Der eine oder andere Track hebt sich besonders ab, so empfinde ich “Stop Go Start“ als einen der besten Songs des Albums, gemächlich und etwas mystisch, mit leichten Dissonanzen versehen, schleicht er sich ein. Am besten gefällt es mir dann immer, wenn es swingt, so ist es auch “Activate“, das eines der treibenden Stücke ist und den für mich besten Ausdruck für den Gitarristen bereithält. Hier weiß er seine individuelle Spielweise am besten auszudrücken, und das mit einem kristallenen Klang.

Überraschend schleicht sich auch eine Surfstimmung ein, wenn uns “Prospero“ ein wenig ins Kalifornien der Sechziger entführt, an einen herrlichen Strand…. Aber Surfmusik bleibt lediglich ein Element dieses ungewöhnlichen Songs. Die beiden Mitstreiter an Bass und Schlagzeug sind im Übrigen keine reinen ausschließlichen Begleiter, sondern prägen mit ihrem Einsatz die Musik der Platte, jedoch leider nur im bescheidenen Rahmen der doch sehr kurzen Stücke. Denn der Boss bleibt eindeutig Lage!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Fortune Teller (3:04)
2 Persian Rug (2:23)
3 Nocturne (3:19)
4 Supera (4:02)
5 Stop Go Start (3:32)
6 Activate (2:09)
7 Presley (4:12)
8 Prospero (3:08)
9 I'll Be Seeing You (3:31)
10 Harlem Blues (3:28)
11 Ryland (4:02)

Besetzung

Julian Lage (guitar)
Scott Colley (bass)
Kenny Wollesen (drums, percussion)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger