Reviews

Ad Vanderveen

The Stellar Cellar Band

Info Musikrichtung: Americana VÖ: 08.042016 (Blue Rose) Gesamtspielzeit: 41:44 Internet: https://advanderveen.com/ http://bluerose-records.com/

Im letzten Jahr erst erschien eine Doppel-CD des Niederländers, “Presents Of The Past/Requests Revisited“, und schon legt er nach. Vanderveen gilt mittlerweile als einer der führenden Interpreten des Stils Americana in Europa. Vielfach wurde er auch bereits als „der niederländische Neil Young“ bezeichnet, waren Stil und Stimme auch lange Zeit sehr am kanadischen Kollegen orientiert. Die instrumentale Ausprägung seiner Songs ist auch weitestgehend in dieser Richtung verblieben, sowohl hinsichtlich der Gitarre als auch beim Einsatz der Mundharmonika, stimmlich hat er meines Erachtens jedoch mittlerweile einen ansatzweise eigenen Ausdruck gefunden, obwohl der typische Young-Ausdruck noch verblieben ist.

Mit dieser neuen Platte gibt es nun Musik im Trioformat, mit der Stellar Cellar Band. Ganz so wie Neil Young auch hat er sich auf wesentliche Grundmodelle reduziert, Rock ohne Schnörkel, vielleicht ähnlich der Atmosphäre auf des Kollegen Album “Zuma“.
Obgleich weitestgehend konzentriert auf einen relativ einheitlichen Sound, bleibt letztlich genügend Abwechslung, zum Beispiel spielt “New Musical Dreams“ ganz langsam, ansonsten bewegt sich die Musik mehr im Uptempo-Bereich, und meist auch schleppend in typischer Neil Young-Manier. Der wohl am weitesten in diese gehende Richtung gehende Song ist “Melancholy Blues“, das ist Young in Reinkultur….

So mag es zwar recht angenehm und sehr unterhaltend sein, diese Musik zu hören, aber wenn ständig die „Anwesenheit“ von Neil Young zu vernehmen ist, dann denke ich, dass es langsam an der Zeit für Vanderveen ist, sich anders zu entwickeln und mehr Eigenständigkeit zu präsentieren. Eine gute Richtung scheint mir der letzte Song zu sein, “Forever Young“, ob dieses richtungsgebend sein soll? Nun, diesen Song hat auch Bob Dylan geschrieben, der einzige Fremdtitel übrigens. Vielleicht keine schlechte Idee für die Zukunft, sich weiterer Songs von Dylan anzunehmen, und dann mit diesem Hauch von Young und Vanderveen’s eigener Note? Auf jeden Fall ist es mein Lieblingssong auf der Platte!

Wolfgang Giese