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Reviews

Mondonville, J.-J. (Vashegyi)

Grand Motets (Motetten)


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 8.4.2016

(Glossa / Note 1 / 2 CD / 2015 / Best. Nr. GCD 923508)

Gesamtspielzeit: 96:07

Internet:

Purcell Choir / Orfeo Orchestra

GRÖSSE

Es ist geradezu absurd, dass von Mondonvilles achtzehn erhaltenen Grand Motets bislang nur eine Handvoll eingespielt wurden und zuletzt lediglich noch die (allerdings superbe) Aufnahme von dreien dieser Werke unter Leitung von William Christie (Erato, 1996) verfügbar war. Denn die Stücke waren nicht nur zu Mondonvilles Lebzeiten (1711-1772) überaus erfolgreich und stilbildend, sondern beeindrucken mit ihren farbigen Effekten, ihren originellen Wendungen und ihrer fein austarierten Mischung aus Dramatik, Deklamation, melodischem Reichtum und instrumentaler Prachtentfaltung auch heute noch. Das berühmteste Beispiel dafür ist sicherlich das ergreifende De Profundis, doch auch in den anderen Psalmvertonungen, die der ungarische Dirigent György Vashegyi mit dieser Neuproduktion vorlegt, zeigt sich die hohe musikalische Qualität des Repertoires.

Vashegyi gelingt es dabei, die Klangfarben herrlich zum Leuchten zu bringen und einen durchweg tänzerischen Grundduktus beizubehalten, der die Motetten trotz vergleichsweise großer Besetzung von Chor und Orchester beweglich hält. Der Purcell Choir ist dabei gut disponiert und im Gesamtklang homogen, wenngleich die jeweils sechsfache Besetzung der sechs Stimmgruppen ein Stück weit zu Lasten der Transparenz geht. Ähnliches gilt für das Orfeo Orchestra, bei dem besonders die Streicher angenehm durch einen bei aller Akzentuierung erstaunlich geschmeidigen Ton auffallen.

Die Motetten stellen nicht zuletzt an die Vokalsolisten hohe virtuose Anforderungen, denen sich alle fünf Sängerinnen und Sänger gewachsen zeigen. Heraus sticht hier vor allem Mathias Vidal (Haute-Contre), dessen Stimme bei aller Strahlkraft nie schneidend wirkt und zugleich einen Zug ins Heroische aufweist.

Insgesamt ist diese Doppel-CD also eine mehr als willkommene Bereicherung des Katalogs, die außerdem zeigt, dass aus Ungarn sehr wohl gute Nachrichten kommen können.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-7 De profundis (1748)
8-14 Magnus Dominus (1734)

CD II
1-6 Nisi Dominus (1743)
7-16 Cantate Domino (1742)

Besetzung

Chantal Santon-Jeffery, Daniela Skorka: Sopran
Mathias Vidal, Jeffrey Thompson: Haute-Contre
Alain Buet: Bariton

Purcell Choir
Orfeo Orchestra

György Vashegyi: Ltg
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger