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Reviews

Adaro

Words never spoken


Info

Musikrichtung: Mittelalter Rock

VÖ: 25.10.2004

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 77:45

Internet:

http://www.adaro.de

Live-Scheiben sind meist dann am wirkungsvollsten, wenn sie an einem Abend mitgeschnitten wurden. Das ist hier der Fall. Die Live-Aufnahmen zu Words never spoken Extended Edition stammen allesamt vom Auftritt am 23. Juni 2004 in der Alten Turnhalle, Walddorfhäslach. Aber Moment mal, wieso Live-Aufnahmen? Kenner von Adaro wissen, dass die EP Words never spoken keinesfalls eine Live-CD ist. Und da haben sie Recht. Grund für die Verwirrung ist der CD-Titel Words never spoken Extended Edition, bei dem im gewissen Sinn der Schwanz mit dem Hund wackelt.

Die vorliegende CD enthält die gut 18-minütige EP von 1999 in voller Länge (Track 14-17) und „ergänzt“ sie um den genannten Live-Mitschnitt, der eine knappe Stunde dauert. Im Prinzip haben wir es also mit einer funkelnagelneuen Live-Scheibe zu tun, der man die alte EP noch mal beigelegt hat. Das hervorragende Booklet enthält alle Texte (bei einer Live-Scheibe eher unüblich) und Auskünfte über die einzelnen Lieder, die vorwiegend aus dem 12. und 14. Jahrhundert stammen. Drei Stücke aus der Pestzeit (1516), dem 18. und 19. Jahrhundert ergänzen das Programm

Ungewöhnlich ist zweifelsohne die Beobachtung, dass die Band bei den Studiotracks wesentlich härter zur Sache geht, als fünf Jahre später auf der Bühne. Hier muss man wirklich von Mittleralter-Rock, oder wenn man die Riffs der Walter von der Vogelweide-Kompositon “Palästinalied hört, sogar von Mittelalter-Metal sprechen. Im “Sanctus Domini“ wird der Herr im Stile softerer Rammstein geehrt.

Beim Live-Mitschnitt dominieren - wie gesagt - ruhigere Töne. Da finden wir recht tänzerische Nummern (“Macar e“), Wiegenliedartiges (“Wigen wagen“), Minnelieder (“Words never spoken“) oder melodische Rocksongs (“Mich wundert harete“). Immer wieder entdeckt man auch orientalische Einflüsse (“Dakar“, „Wan si dahs“), aber im ruhigen Umfeld auch mal Gitarren, die von den Who stammen könnten (“Non soffre Santa Maria“). Auch für Humor ist gesorgt. Zweimal werden zur Einleitung einzelner Songs lange Geschichten erzählt (“Die 9 Pilger in Rocamadour“, „Hermann Kaletzky 1853“). Vor allem letztere lohnt allein schon fast die Anschaffung des Albums.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Feuertanz 4:02
2Words never spoken 4:13
3Mich wundert harte 5:45
4Macar e 4:21
5Hermann Kaletzky 1853 4:48
6Dakar 2:41
7Wigen wagen 5:30
8Stella splendens 5:39
9Die 9 Pilger in Rocamadour 2:23
10Non soffre Santa Maria 4:21
11Wan si dahs 4:51
12Marcha d'Antón el Nenu 1:32
13Casanova d'Adda 6:24
14Words never spoken 3:37
15Sanctus Dominus 3:34
16Palästina 2:52
17Der Todten Tanz 8:37
18Inperayritz 2:36

Besetzung

Christoph Pelgen (Voc, Dudelsack, Bombarde, Flöte, Krummhorn)
Konstanze Kulinsky (Voc, Drehleier)
Jürgen Treyz (Git, Keys, Voc)
Davide Pial (B <14-17>)
Henrik Mumm (B <1-13,18>)
Ulli Stolz (Dr <14-17>)
Jörg Bielfeldt (Dr, Perc <1-13,18>)

Gäste:
Anne Wylie (Voc <14>)
El Houssaine Kili (Voc <16>)
Chaim Kapuja (Voc <16>)
Gudrun Walther (Geige <15>)

Gesang/ Chor <15>:
James Gregory Larsen
Hans-Jürgen Fuchs
Gitte Müller
Claudia Thurn
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger