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Alfredo Rodríguez

Tocororo

Info Musikrichtung: Latino Fusion VÖ: 24.03.2016 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 47:42 Internet: http://www.alfredomusic.com/ http://www.in-akustik.de/de/

Diese Musik kommt einem Wechselbad der Stile gleich und verursacht ein Wechselbad der Gefühle.
Alfredo Rodriguez ist ein kubanischer Komponist und Pianist und gilt als Geschichtenerzähler. Und so erzählt er auf Tocororo die Geschichte des kubanischen Nationalvogels.
Der Tocororo ist ein Vogel, der im Käfig eingesperrt, an Traurigkeit stirbt, der nicht nur den Wunsch nach Freiheit ersehnt, sondern deren Notwendigkeit. Und so, in diesem freiheitlichen Sinne, scheint der Pianist die Vermischung der kubanischen Kultur mit anderen Kulturen darzustellen.

Denn die Reise führt mich, so ich der Musik lausche, in verschiedene Teile der Welt, ich spüre brasilianisches Feuer und grundsätzlich lateinamerikanisches Rhythmusgefühl, ich vernehme den arabischen Einfluss im Flamenco Spaniens, mit “Jesu, Joy of Man’s Desiring“, kommt Bach zu Wort, und durch die Hinzuziehung des Trompeters Ibrahim Maalouf bringt dieser Jazz-Elemente und arabische Eindrücke ins Spiel.
Ferner stellt der Bassist Richard Bona den Geist Kameruns vor, die indische Sängerin Ganavya die Kultur ihres Landes.

Damit diese wilde Mischung auch professionell präsentiert, hat sich Rodríguez den Profi Quincy Jones an die Seite geholt und gemeinsam haben sie hervorragend produziert.
Fantastisch klingt es, wie der Kubaner mit seinem virtuosen Pianospiel die verschiedenen Stile in seine Gestaltung einfließen lässt und teilweise zu einem neuen Ausdruck verhilft.
Neben vielen ruhigen Momenten stehen oft die Füße nicht still und rhythmisch wird ganz viel an unterschiedlichen Ausprägungen geboten, neben leichtgängigen lateinamerikanischen Rhythmen schleichen sich auch Elemente aus Funk, mit lockerem Groove, ein, insofern lebt die Musik sehr von Abwechslung.

Wolfgang Giese